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Lieblingssongs 2020: Dennis Drögemüller

Lieblingssongs 2020: Dennis Drögemüller
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2020. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Redakteur Dennis Drögemüller.

Manchmal wird in meinen Lieblingssongs im Nachhinein ein Thema erkennbar, das das Jahr für mich dominiert hat. Falls so eines auch 2020 wieder drinsteckte, dann vermutlich circa: Musik, um bei Verstand zu bleiben. Denn das haben der Hardcore, Singer/Songwriter, HipHop, Rock und Pop in meiner Top Ten gemein: Viele der Songs spenden jenseits aller Genre-Fragen Hoffnung und Kraft in einem schwierigen Jahr.

Ansonsten war das hier so viel Qual der Wahl wie selten, weil viele Bands nicht den eindeutigen Hit, sondern viele starke Tracks nebeneinander auf einer Platte veröffentlicht haben: Vielleicht bei War On Women doch eher das gewaltige „Aqua Tofana“ oder das hochaktuelle „White Lies“ mitnehmen? Nein, der atmosphärische und emotionale Closer „Demon“ ist doch einen Tick besser, weil er die feministische Hardcore-Band auf ganz andere Art groß zeigt. Liturgy-Mastermind Hunter Hunt-Hendrix wiederum hat mit „SIHEYMN’s Lament“ von „Origin Of The Alimonies“ ein aberwitziges Kunstwerk zwischen Jazz-Klavier, Trap-Beat und gefauchten Black-Metal-Eruptionen geschaffen, mit „Pasaqalia II“ aber auch ein ungleich zugänglicheres Stück im Geiste der vergangenen Platte „H.A.Q.Q.“ am Start.

Bei Idles ist es dann fast schon komplett hoffnungslos, sich zwischen Hits wie „War“, „Grounds“ oder „Kill Them With Kindness“ zu entscheiden, „Mr. Motivator“ ragt da höchstens durch seine aggressive Power und den geilen Text noch etwas heraus. Und wenn nach „Walking in The Snow“ inklusive seiner brisanten „I can’t breath!“-Zeile auf der großartigen Run The Jewels-Platte mit „A Few Words For The Firing Squad (Radiation)“ ein noch besserer Track kommt, will das einiges heißen.

Wichtig bleiben 2020 aber auch die leiseren Töne: In Sufjan Stevens‚ betäubtem Abgesang auf die Nation, „America“, spürt man, dass man mit seinen Wunden dieses Jahr nicht allein ist. John K. Samsons „Millenium For All“ ist als Liebeserklärung an eine öffentliche Bibliothek in Winnipeg vollends von positiver Energie durchdrungen. Und wenn Billie Eilish eine leise Bond-Ballade anstimmt, ist das der Balsam, den man dieser Tage braucht.

Playlist: Die 10 Songs des Jahres von Dennis Drögemüller