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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Billy Corgan,
Kettcar,
Courtney Barnett & Kurt Vile und
Iron Chic. Zur Platte der Woche küren wir "Colors" von Beck.

Billy Corgan – „Ogilala“

Billy Corgans „Ogilala“ ist voller akustischer Balladen. Melancholische und langsame Klavierstücke treffen in dem zweiten Soloalbum des ehemaligen Smashing Pumpkins-Frontmanns auf hoffnungsvolle und treibende Singer/Songwriter-Stücke. Die vorab veröffentlichten Songs „Aeronaut“ und „The Spaniards“ sind bereits Paradebeispiele für den musikalischen Ton der Platte. Corgan singt auf allen Tracks sehr herzzerreißend mit seiner sehr wiedererkennbaren Stimmfarbe. Und auch, wenn er sich immer wieder von seinen Pumpkins distanziert, ganz ohne sie kommt der 50-jährige nicht aus: Am Song „The Processional“ hat James Iha mitgearbeitet, der ehemalige Gitarrist der Alternative-Rock-Band. „Ogilala“ erscheint zum ersten Mal unter Corgans bürgerlichem Namen William Patrick Corgan, mit dem Stummfilm „Pillbox“ will er das Album noch begleiten.

Album-Stream: Billy Corgan – „Ogilala“

Kettcar – „Ich vs. Wir“

Mit „Ich vs. Wir“ gelingt Kettcar eine Kampfansage an alle, die ihnen nach „Zwischen den Runden“ den Absturz in die musikalische und textliche Bedeutungslosigkeit vorgeworfen hatten. Nach dem zurückgelehnten und persönlichem Vorgängeralbum richtet die Hamburger Band 2017 ihren Fokus auf die Beobachtung tagespolitischer Ereignisse und besorgniserregenden gesellschaftlichen Veränderungen. Dabei schaffen sie es, den Zeigefinger unten zu lassen. Ein Musterbeispiel dafür ist die berührende erste Single „Sommer ’89 (Er schnitt Löcher in den Zaun)“, in der sie innerhalb der erzählten Kurzgeschichten einen Kommentar zur Flüchtlingskrise abgeben, ohne diesen explizit zu formulieren. Auf ihrem neuem Album tummelt es vor Songs mit wichtigen Statements und klugen Zeilen wie in „Trostbrücke Süd“: „Wenn du das Radio ausmachst, wird die Scheißmusik auch nicht besser“. Dazu gehört Kettcars Musik noch lange nicht.

Album-Stream: Kettcar – „Ich vs. Wir“

Courtney Barnett & Kurt Vile – „Lotta Sea Lice“

Schon der Opener „Over Everything“ stellt dar, wie die Idee zum gemeinsamen Album „Lotta Sea Lice“ von Courtney Barnett und Kurt Vile entstanden sein könnte. Dort nämlich klingt es wie die musikalische Umsetzung eines Telefonats, das die beiden miteinander geführt haben müssen. In bester Frage-Antwort-Manier fallen sich die beiden ins Wort, erzählen sich Geschichten und klimpern nebenbei ein bisschen auf ihrer Gitarre herum. Allgemein thematisieren die beiden die einfachen Dinge des Lebens, wie sie uns jeden Tag begegnen: „Continental Breakfast“ handelt von entfernten Freunden und der lieben Familie, und erinnert uns daran, auch mal wieder öfter bei den eigenen Eltern anzurufen. Mal akustisch, mal verrockt zelebrieren die beiden die Liebe zur Musik, lassen sich hin und wieder zu treibenden Ausbrüchen hinreißen und zeigen auch ihre trägeren Seiten wie in „Outta The Woodwork“. Am Ende steht damit eine Platte, die mit unbeschwerten Songs und einer herzergreifenden Atmosphäre durch stressige Wochentage hilft.

Album-Stream: Courtney Barnett & Kurt Vile – „Lotta Sea Lice“

Iron Chic – „You Can’t Stay Here“

In jedem Song steckt eine Hymne und in jedem Herzschmerz auch etwas Hoffnung. Diese Einstellung verpacken Iron Chic auch auf ihrem dritten Album „You Can’t Stay Here“ in krachige, emotionale Punkrock-Songs. Dabei besitzt die Band die Fähigkeit Refrains zu schreiben, die ein kleiner Club, aber notfalls auch ein ganzes Stadion mitsingen könnte. Zu Iron-Chic-Songs gibt man sich seinem Liebeskummer hin, liegt sich mit fremden Menschen in den Armen oder betrinkt sich mit seinen besten Freunden. Ein Beispiel dafür liefert die zweite Single „A Headache With Picturs“, die inhaltlich das Ende einer Beziehung und gleichzeitig die Verbundenheit zu den besten Freunden thematisiert. „Ruinous Calamity“ bricht zum Ende des Albums mit seinem schleppenden, akustischen Gitarrenintro aus dem Punkrock-Soundgerüst aus. Knapp anderthalb Minuten gönnen sich Iron Chic diese Ausnahme, bis sie sich wieder gefühlt ein ganzes Stadion zum hymnischen Mitsingen einladen.

Album-Stream: Iron Chic – „You Can’t Stay Here“

Unsere aktuelle Platte der Woche, Colors von Beck, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche, findet ihr in unserer Übersicht.