0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Startseite » Draussen »

Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
Whores,
Helmet,
Crowbar und
Frank Iero. Zur Platte der Woche küren wir "New Skin" von CRX.

Whores – „Gold“

Hass, Wut und Gesellschaftskritik sind die Grundpfeiler, auf die sich „Gold“ von Whores stützt. Denn es ist nicht alles Gold, was glänzt – das weiß auch Frontmann Christian Lembach und geht diesem Phänomen in zehn Songs auf den Grund. So wird im treibenden Noise-Stampfer „Mental Illness As A Mating Ritual“ von Menschen berichtet, die sich ein Leben ohne Schmerzen gar nicht mehr vorstellen können. In „I See You Are Also Wearing A Black T-Shirt“ schreit Lembach seine Gedanken über Außenseitertum hinaus und auch in vielen anderen Songs ist es die Wut, die dem treibenden Punk-Groove, der an einigen Stellen zum Einsatz kommt, einen zusätzlichen Drive verpasst. Der klassische Noiserock-Sound wird während der 36 Minuten Laufzeit immer wieder aufgebrochen und erweitert. So kommen in „I Have A Prepared Statement“ Sludge-Riffs zum Einsatz und das schnelle „Charlie Chaplin Routine“ lässt mit seinem treibendem Schlagzeug und den krachenden Gitarren sogar Raum für Hardcore-Einflüsse.

Album-Stream: Whores – „Gold“

Helmet – „Dead To The World“

Leiten Helmet auf „Dead To The World“ auch ihren eigenen Tod ein? Mit „Betty“ und „Meantime“ haben die Alternative-Metaller in den 90ern Musik geschaffen, die auch heute nur schwer aus der Musiklandschaft wegzudenken ist. Ganz so einfach ist es mit dem neuesten Werk der vier Musiker um Mastermind Page Hamilton nicht. In „Red Scare“ klingt der Noiserock wie früher und auch Hamiltons wütender Gesang weiß auf ganzer Linie zu überzeugen, und der Albumopener „Life Or Death“ prescht ebenso mutig nach vorne. Auch wenn viele Titel gute Ansätze zeigen, sind die soundtechnischen Experimente und der oft etwas zu altersmilde Gesang von Hamilton auf „Dead To The World“ tatsächlich eher Geschmackssache. Den ein oder anderen Fehltritt kann man derart stilprägenden Musikern aber schon mal verzeihen.

Album-Stream: Helmet – „Dead To The World“

Crowbar – „The Serpent Only Lies“

Das neue Album „The Serpent Only Lies“ der Sludge-Metaller Crowbar liefert ab, was bestellt worden ist: schwere, schleppende Gitarren, wie es sich für den walzenden Doom der Band aus New Orleans gehört. Diese werden von Kirk Windsteins Gesang und einem durchaus tempovariablen Schlagzeug durch die zehn neuen Songs gepeitscht. So zieht der dritte Song „I Am The Storm“ das Tempo beträchtlich an und baut Gitarrenwände mit kleinen Rissen, die durch Bass und Schlagzeug ausgefüllt werden. Auch der Titeltrack „The Serpent Only Lies“ stürmt mit deutlichen Motörhead-Einflüssen voran, lässt sich dann rückwärts in die weit ausgebreiteten Arme des Doom fallen und eilt nach kurzer Verschnaufpause weiter. Insgesamt entsteht so eine Dynamik, die dem elften Album der Band gut tut, und eine grundsolide Arbeit ergibt.

Album-Stream: Crowbar – „The Serpent Only Lies“

Frank Iero And The Patience – „Parachutes“

Mit seinem zweiten Solo-Album – nun unter dem Namen Frank Iero And The Patience – beweist der ehemalige My-Chemical-Romance-Gitarrist abermals, dass er eben weit mehr ist als nur das. „Parachutes“ ist mehr Punkrock und mehr Rock’n’Roll als es die Emo-Band je hatte sein wollen. Nur die zugrunde liegende Verzweiflung haben beide Projekte gemeinsam: Mit hilflosem und sich bis ins Unverständliche steigerndem Geschrei entblößt sich Iero beispielsweise auf den Tracks „Remedy“, „I’ll Let You Down“ und vor allem dem letzten Song „9-6-15“ emotional. Und das, obwohl die darauf tief krachenden Gitarrenriffs im Dreivierteltakt eigentlich eher zum Schunkeln einladen. Auch sonst ist die Platte bis auf den aus der Reihe fallenden Country-Song „Miss Me“ extrem rumpelig und brachial. Die Musik wirkt aber gleichzeitig, als stehe sie auf wackeligen Beinen und drohe jederzeit zusammen zu brechen, was die Zerissenheit und Verunsicherung auf der inhaltlichen Ebene wunderbar unterstreicht. „Parachutes“ funktioniert als unmittelbarer Ausdruck von Ieros Gefühlen und schlägt soundtechnisch in die gleiche Kerbe, die dieses Jahr schon erfolgreich von Bands wie The Dirty Nil und Pup kräftig bearbeitet wurde.

Album-Stream: Frank Iero And The Patience – „Parachutes“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „New Skin“ von CRX, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.