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    CRX
    New Skin

    VÖ: 28.10.2016 | Label: Columbia
    Text:
    CRX - New Skin

    Als Zielgruppe für das Debütalbum von CRX hatte Produzent Josh Homme einen Punker vor Augen, der mit dem gleichnamigen Sportcoupé durch Tokios Straßen brettert. Doch auch außerhalb Japans dürfte das Solodebüt von Gitarrist Nick Valensi vor allem Fans von The Strokes erfreuen.

    Denn „New Skin“ ist näher dran am klassischen Sound der New Yorker Band als deren aktuelles Album „Comedown Machine“. Das ist allerdings nicht allzu schwer, schließlich war das fünfte Album der Strokes ein buntes Durcheinander, das im Grunde nur Julian Casablancas’ markante Stimme zusammengehalten hat. Womöglich auch deshalb entschied sich die Band vor drei Jahren dazu, mit „Comedown Machine“ nicht wie gewohnt auf Tour zu gehen. Um dennoch häufiger auftreten zu können, gründete Gitarrist Nick Valensi 2013 mit Freunden aus seiner Wahlheimat Los Angeles CRX – obwohl er sich zuvor durchaus skeptisch über die Nebenprojekte seiner Bandkollegen geäußert hatte. Die Lust auf Auftritte hört man den zehn Songs von „New Skin“ an, CRX agieren hier mit einer unbedarften Spielfreude, die den Strokes schon vor Jahren abhandengekommen ist. Tatsächlich spielt sich die Band während der ersten fünf Songs in einen solchen Rausch, dass man beim Hören gar nicht mit überhöhter Geschwindigkeit über den Asphalt heizen muss, um den Adrenalin-Gehalt im Blut in die Höhe zu treiben. „Slow Down“ tritt zwar tatsächlich kurz auf die Bremse, jedoch nur damit „On Edge“ mit einem Kavaliersstart und durchdrehenden Reifen die zweite Hälfte einläuten kann. Dazu spielt Valensi ein Gitarrensolo, das eher klingt, als würde ein ADHS-Kind nach drei Espressos auf ein Keyboard einhacken. Noch hektischer wird es anschließend mit „Unnatural“, bei dem die Hi-Hats und Gitarren wie ein Schwarm Hornissen um den Hörer schwirren. Bei Songs wie „Broken Bones“ mit seinen mächtigen Riffs und der Kopfstimme Valensis oder „Monkey Machine“ hört man deutlich den Einfluss von Queens-Of-The-Stone-Age-Mastermind Josh Homme, der das Debütalbum seines langjährigen Kumpels Nick Valensi produziert hat. Doch diese Energie und die durchaus überraschende Härte sind nur eine Seite von CRX. Ihr gegenüber steht ein Gespür für Melodien und Eingängigkeit, das bei mindestens der Hälfte der Songs für Ohrwurm-Gefahr sorgt. So eröffnet „Ways To Fake It“ das Album mit hymnischem Powerpop, „Anything“ ist der größte Strokes-Hit seit mindestens zehn Jahren und „Walls“ womöglich der zweitgrößte. The Strokes selbst arbeiten inzwischen schon am Nachfolger zu „Comedown Machine“, der im nächsten Jahr erscheinen soll. Eventuell bleiben CRX aber die bessere Alternative – nicht nur für motorisierte Punker in Tokio.

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