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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben
Tracer,
No Weather Talks,
Templeton Pek,
Eleventh Dream Day.
Zur Platte der Woche küren wir "VII: Sturm und Drang" von Lamb Of God.

Tracer – „Water For Thirsty Dogs“


Man könnte über Tracer ein ganzes Fass an Referenzen gießen und hätte trotzdem immer eine vergessen. Es ist deutlich einfacher dieser Band als Rock begeisterter Hörer zu begegnen, als sie adäquat verorten zu wollen. Die Australier bedienen sich nämlich wie diebische Elstern in allen Rock-Sparten zwischen den 70er und 90er Jahren. Das war schon bei „El Pistolero“ so und findet jetzt auf „Water For Thirsty Dogs“ seine logisch-bizarre Fortsetzung. Frontmann und Sänger Michael Brown intoniert zwischen Chris Cornell und Bruce Dickinson, Gitarrist Jett Heysen Hicks hat Queens Of The Stone Age und Kyuss studiert und Schlagzeuger Andre Wise häufig bei Led Zeppelin und Black Sabbath gelauscht. Und dann trägt die Band natürlich irgendwie auch die DNA ihrer Landsleute AC/DC in sich. Dass „Water For Thirsty Dogs“ trotz dieser unterschiedlichen Zutaten erstaunlich homogen klingt, ist der größten Verdienst von Tracer und wird Kuttenträger und Holzfällerhemden-Freunde gleichermaßen glücklich stimmen.

Album-Stream: Tracer – „Water For Thirsty Dogs“

No Weather Talks – „Undoing Defeat“

Nach zwei EPs folgt mit „Undoing Defeat“ endlich das Debüt der Hamburger Band No Weather Talks. Das Quintett um Sängerin Flicke erfindet sich auch auf der ersten Platte nicht neu, auch wenn es stellenweise ein wenig poppiger zugeht, kann man immer noch energiegeladenen Emo-Punk erwarten. Eingeleitet wird in das Album mit dem Pianostück „The Poetry Of A Life Rediscovered Will Put An End To The Deadly Stranglehold Of The Comodity“, das neben dem längsten Songtitel auf der Platte auch als einziger Track leicht in den Postrock abdriftet. Daran knüpft „Problems With Pleasure“ nahtlos an und nimmt Auffahrt zum melodischen Punkrock auf. „Picture Perfect Propaganda“ verlässt sich auf gekloppte Drums und warme Refrain-Chöre. Die Songs sind zugänglich und größtenteils durch die markante und klare Stimme von Flicke geprägt, die rotzig in die 90er Emopunk/Wave-Ära einläutet.

Stream: No Weather Talks – „Undoing Defeat“

Templeton Pek – „New Horizons“

In Anbetracht der jüngsten Bandgeschichte der Punkband scheint der Albumtitel „New Horizons“ passend gewählt: Mit neuem Label, neuem Management und einem neuen Bandmitglied hat sich bei Templeton Pek einiges verändert. Aufgenommen in Los Angeles erinnert die Platte nicht nur an Punk-Legenden wie Black Flag oder die Descendents, sondern klingt mit den starken Gitarrenriffs und den Drum-Einlagen auch danach, als hätte sich die Band in der Punkszene Kaliforniens für ihr viertes Album viel Inspiration gesucht. In Songs wie „Skylines“ und „The Blindside“ hört man deutliche Referenzen zu Rise Against, was auch an Neil Mitchells Stimme liegen könnte, die von der Farbe her an Tim McIlrath erinnert. Hingegen ist „Broken Lines“ ein wenig an Pennywise angelehnt. Verspielt dynamische Riffs, hallender Gesang und immer wieder Bezüge auf Genre-Bands füllen auf „New Horizons“ reife Songs und melodische Refrain, die auf ganzer Länge überzeugen.

Stream: Templeton Pek – „New Horizons“

Eleventh Dream Day – „Works For Tomorrow“


„I’m gonna take it slow“ verspricht die gleichzeitig hinterm Drumset sitzende Sängerin Janet Beveridge Bean zu Beginn des Openers „Vanishing Point“. Das eher zurückhaltende Gitarrenriff und der groovige Schlagzeug-Beat lassen einen das anfangs sogar noch glauben. Aber spätestens, wenn die verzerrten Gitarren in einem fast einminütigen Solo ausufern und Beveridge Bean mehr schreit als singt, wird klar: Das sind leere Versprechungen. So frisch und energiegeladen wie Eleventh Dream Day ihren rauen und Genre-offenen Alternative Rock, der mal leicht punkig und mal ansatzweise poppig anmutet, auf „Works For Tomorrow“ präsentieren, lässt einen das Quartett fast vergessen, dass es schon seit über 30 Jahren zusammen Musik macht. Seit 1994 haben sich Eleventh Day Dream für „Works For Tomorrow“ zum ersten Mal wieder einen zweiten Gitarristen mit ins Studio genommen. James Elkington, der auch schon bei Tweedys aktuellem Album die Saiten bediente, wirkt sowohl unterstützend als auch als Gegenpart, wie zum Beispiel im letzten Song „End With Me“, wo er und Rick Rizzo sich die Soli gekonnt zuspielen und sie ineinander verweben. Aber als Duo funktioniert Rizzo nicht nur mit Elkington gut, sondern ebenso mit Frontfrau Beveridge Bean, wie deren harmonierende Stimmen im zurückgefahrenen „Deep Lakes“ beweisen. Die 30 Jahre auf dem Bandbuckel hört man „Works For Tomorrow“ keine Sekunde an.

Albumstream: Eleventh Dream Day – „Works For Tomorrow

Unsere aktuelle Platte der Woche, „VII: Sturm Und Drang“ von Lamb Of God, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.