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    Tracer
    El Pistolero

    VÖ: 26.04.2013 | Label: Mascot/Rough Trade
    Text:
    Tracer - El Pistolero

    „El Pistolero“ lebt von einer Symbiose aus dunklem Alternative- und 70er-Hardrock. Damit mixen Tracer den Hit-Cocktail, den sich manche von Soundgardens King Animal erhofft hatten. Auch dem Grunge und Stoner Rock schmieren Tracer reichlich Altöl ums Maul.

    Tracer, die drei Typen aus der Blueskneipe? Die wohnten hier mal. Sind schon vor längerer Zeit umgezogen. Nach Hollywood? Nein, nur ein paar Blocks weiter – was in Adelaide aber einen gewaltigen Unterschied machen kann. Als Songwriter haben sich die australischen Rocker spätestens mit Spaces In Between von den ersten Tänzen auf internationalem Parkett emanzipiert. Haben gelernt, in Interviews über Jugendsünden wie das grausige Debüt L.A.? herzhaft mitzulachen und damit immer wieder das Türchen in die Gegenwart zu öffnen. Dort angekommen wartet mit Kevin Shirley ein hochkarätiger Produzent, der schon Led Zeppelin, Iron Maiden, Slayer und Silverchair bei der Raffinierung ihrer Sounds behilflich war. Was für Altöl gilt, klappt auch mit dem Rohstoff Rockmusik: El Pistolero reinigt, veredelt und konzentriert die Bodenschätze, die Tracer in ihrer Bluesbar und der Plattensammlung gehoben haben. Zufällig zeitgleich mit Volbeat verwursten die Australier im Albumkonzept den Gunslinger-Mythos des Wilden Westen zu Rockmusik. Der Opener El Pistolero hat alles, wozu man auch bei den Queens Of The Stone Age mit dem Kopf nickt. Mit dem AB/AB/C-Rockschema kommen Tracer dabei ziemlich weit, genau genommen bis zum Endes des ersten Albumdrittels. Lady Killer folgt der Schweißnaht zwischen Stoner Rock und Blues-Elementen, pünktlich nach 60 Sekunden liegt die Hookline auf dem Tisch. Dirty Little Secret sucht mit einem querulantischen Gitarrenriff Abstand vom klassischen Hardrock, auch wenn das mit diesem Songtitel richtig in die Hose geht. Mit der hier zu hörenden rhythmischen Phrasierung setzen Tracer aber einen Bootyshaker neben das Stoner-Rock-Monument namens Songs For The Deaf. Sobald die Landschaft zu öde wird, lassen Tracer die Straße auch mal hinter sich. In Dead Garden wird Browns stimmliche Ähnlichkeit mit dem älteren Chris Cornell unüberhörbar. Ein bassbetonter Mittelteil füllt den Raum mit ausgedehnten Blues-Jams dort, wo Soundgarden entfesselt psychedelisch geworden wären. Ballad Of El Pistolero ist ein zeitlich gut platzierter Ruhepunkt, der wie eine staubigere Variante von Alter Bridges All Hope Is Gone klingt. Santa Cecilia lässt wieder den Diesel röhren und hat auf dem Beifahrersitz Platz für mehrstimmige Vocals. Im stets auf sich selbst verweisenden Rock-Referenzsystem haben Tracer – auch dank der gelungenen Produktion – damit ganz viel richtig gemacht.
    Anpieltipps Dead Garden | Santa Cecilia | Hangman

    Hardrock
    Stoner Rock
    Neogrunge

    Für Fans von:
    Queens Of The Stone Age
    „Songs For The Deaf“

    Soundgarden
    „King Animal“

    weitere Platten

    Water For Thirsty Dogs

    VÖ: 24.07.2015

    Spaces In Between

    VÖ: 16.09.2011