Sascha, was macht Besucher:innen bei Rock am Ring kulinarisch glücklich?
Sascha Ebner: Wir sind als Gastro Team Bremen bereits seit 2000 für die Verpflegung bei Rock am Ring und Rock im Park verantwortlich – eine lange Zeit, in der sich vieles verändert hat. Während früher Bier und Bratwurst die Klassiker waren, sind die Ansprüche heute vielfältiger. Das Publikum ist heterogener geworden und der Anteil weiblicher Gäste ist deutlich gestiegen. Das Festivalpublikum von heute legt Wert auf eine abwechslungsreiche und qualitativ hochwertige Verpflegung. Wir passen unser Angebot entsprechend an – was vor zehn Jahren noch als ungewöhnlich galt, erfreut sich heute großer Beliebtheit, sei es Street Food aus fernen Ländern oder moderne, trendbewusste Speisen.
Bezieht sich die Entwicklung nur auf Speisen und Getränke?
Sie betrifft weit mehr als nur das. Die Festivalbesucher:innen legen heute auch großen Wert auf Komfort – sie möchten zwischendurch sitzen und schattige Plätze finden. Zudem spielt das Thema Unverträglichkeiten eine immer größere Rolle, sodass das gastronomische Angebot entsprechend angepasst werden muss. All diese Faktoren führen zu Veränderungen in der Festivalgastronomie.
Wie sieht es speziell bei Rock am Ring aus?
Sowohl am Ring als auch im Park trifft man auf ein eher bodenständiges, regional geprägtes Publikum. Das unterscheidet sich deutlich von der Zielgruppe eines Electro-Festivals. Am Ring spielt Fleisch traditionell eine größere Rolle, weshalb ein rein vegetarisch-veganes Konzept, wie wir es etwa beim Festival mit der den Ärzten in Berlin-Tempelhof umgesetzt haben, hier weniger Anklang finden würde.
Gibt es einen Food-Klassiker, der grundsätzlich funktioniert?
Ja, holländische Pommes funktionieren immer. Das liegt nicht nur an ihrem Geschmack oder der Qualität, sondern vor allem an ihrer praktischen Handhabung – sie lassen sich problemlos im Gehen genießen, was sie zum idealen Festival-Snack macht.
Wie sieht die Zukunft der Festival-Gastronomie aus?
Sie wird noch nachhaltiger und vielfältiger. Wir waren die Ersten, die das Mehrweg-Konzept für Speisen auf Festivals in Deutschland eingeführt haben, und diesen Weg werden wir weiterverfolgen. Das Thema Nachhaltigkeit und ein möglichst geringer ökologischer Fußabdruck liegen mir besonders am Herzen.
Und dein musikalischer Wunsch?
Ich möchte unbedingt noch mal Pearl Jam am Ring sehen.
40 Jahre Rock am Ring
...und ewig rockt der Ring
Inhalt
- 40 Jahre Rock am Ring – 40 Momente aus 40 Jahren
- 40 Jahre RaR: Matt Schwarz im Interview – »Unsere Fans sind der Ring«
- 40 Jahre RaR: Thomas Rabsch im Interview – »Ein einziger Rauschzustand«
- 40 Jahre RaR: Ingo Donot im Interview – »Diese Magie lässt sich nicht verpflanzen«
- 40 Jahre RaR: Sascha Ebner im Interview – Mehr als nur Bier und Bratwurst
- 40 Jahre RaR: Anita Schomisch im Interview – »Die Vorfreude ist jedes Jahr riesig«