Sonntag, 12. August

Neben der Marschkapelle der örtlichen Polizei, läuten am Sonntag auch Mando Diao den Endspurt ein. The Subways wollen es den Schweden gleichtun, haben aber das Pech, auf der Center Stage den deutlich mieseren Sound zu erwischen. Immerhin: Mitgröhlhymnen à la “Rock And Roll Queen” erweisen sich einmal mehr als festivaltauglich – ob man sie versteht oder nicht.

Großartig dagegen: Lamb, die ihrem britisch-lakonischen Trip-Hop heutzutage mit Jazz-Elementen bereichern und sich 16 Jahre nach Ihrer Gründung noch einmal neu erfinden.

Den Schlusspunkt setzen bei Nacht schließlich The Killers mit reichlich Pathos, Pyroshow und – ja wirklich – dem Alphaville-Cover “Forever Young”. Das Sziget-Festival ist wieder ein Jahr reifer geworden. Von Alterserscheinungen keine Spur.

Für die Statistiker und Rechenschieber:

Das Sziget zog dieses Jahr 379.000 Besucher aus mehr als 60 Ländern an. Jeder vierte kam aus Holland. Bei leichtem Männerüberschuss von 57:43.

Sziget 2012 – Main Stage

Mando Diao @ Sziget 2012

Mit “Wildlife” veröffentlichten La Dispute unsere Platte des Jahres 2011. Nachdem sie im Juni in Deutschland bereits an der Seite von Hot Water Music aufgetreten sind, ist bereits jetzt die Vorfreude auf die gemeinsame Tour mit Title Fight, Make Do And Mend und Into It. Over It. groß, die am 21. September in Antwerpen beginnt.

Während man von den fünf Musikern aus Michigan eigentlich härtere Töne gewohnt ist, zeigen sie in ihrer “Violitionist Session”, dass sie auch durchaus ruhigere Töne anschlagen können. Die drei von der Band eingespielten Lieder können nun kostenlos heruntergeladen werden. Außerdem könnt ihr La Dispute im Videokanal des Projekts auch bei den Aufnahmen sehen.

La Dispute – “Violitionist Sessions”

VISIONS empfiehlt:
La Dispute, Title Fight, Make Do And Mend, Into It. Over It.

21.09. Antwerpen – Trix
22.09. Amsterdam – Sugar Factory
24.09. Zürich – Abart
26.09. Wien – Wuk
27.09. Stuttgart – Universum
28.09. München – Backstage
29.09. Berlin – Postbahnhof
30.09. Hamburg – Knust
02.10. Leipzig – Conne Island
03.10. Frankfurt – Batschkapp
04.10. Köln – Bürgerhaus Stollwerck
05.10. Dortmund – FZW

Japandroids zeigen uns in “The House That Heaven Built”, was sie am besten können: verrückt sein – auf der Bühne, auf Partys, so gut wie immer. Ihr unbeschwerter Indie-Punk bietet sich für solche Gelegenheiten schließlich an. Aber auch der Live-Flair des aktuellen Albums “Celebration Rock”. Den führen Gitarrist Brian King und Schlagzeuger David Prowse auf ihrer anstehenden Tour fort, während der als besonderes Event ein Tripple-Konzert geplant ist.

Am 11. September im Münchener Feierwerk gibt es drei Headliner, bedeutet drei Mal Rock. Dabei sind die ebenfalls zu zweit spielenden Psych-Noise-Popper Crocodiles und Dirty Beaches mit minimalistischem Rockabilly.

Japandroids – “The House That Heaven Built”

VISIONS empfiehlt:
Japandroids

27.08. Frankfurt – Zoom
28.08. Dresden – Beatpol
29.08. Berlin – Magnet
04.09. Wien – Chelsea
07.09. Graz – Postgarage
10.09. Prag – Lucerna Music Bar
11.09. München – Feierwerk
12.09. Luzern – Treibhaus
14.09. Brüssel – La Chocolaterie
18.09. Amsterdam – Paradiso
19.09. Rotterdam – Rotown
20.09. Hannover – Glocksee Festival
21.09. Hamburg – Reeperbahn Festival
22.09. Münster – Gleis 22
23.09. Köln – Luxor

Während Why? im Video zum Titeltrack der “Sod In The Seed” EP zum Tanz bitten, bieten sie als Dank gleich die ganze EP also kostenlosen Download über soundcloud.com an. Bis zum 20. August habt ihr noch die Möglichkeit alle sechs Titel der EP kostenlos herunterzuladen, dann könnt ihr euch dazu entscheiden euch die EP als Schallplatte zuzulegen. Gleichzeitig ist der Titeltrack der EP der erste Vorgeschmack auf das 13 Lieder umfassende Album “Mumps, Etc.”, das am 5. Oktober erscheinen wird.

Why? – “Sod In The Seed”

Why? – “Sod In The Seed” EP

Wie erst kürzlich bekannt wurde, hat der im Mai Adam Yauch genau solch einen Fall in seinem Testament bedacht: Er wünscht darin, dass kein Beastie Boys-Song für Werbezwecke benutzt werden soll.

Die beiden hinterbliebenen Bandmitglieder Mike D und Ad-Rock sehen das genau so. Der kalifornischen Getränkehersteller “Monster” hat jedoch einen eigenen Beastie-Boys-Songmix aus 26 Tracks produziert. Diesen postete das Unternehmen auf seiner Website, bei Facebook und gab ihn zusätzlich noch zum Download frei. Das alles ohne die Erlaubnis der Band einzuholen.

Die beiden Bandmitglieder sehen dadurch ihren Ruf in Gefahr, den sie sich durch ihre Musik, Auftritte und ihre – nicht zum Getränk passende – Lebenseinstellung aufgebaut hätten. Elf Anklagepunkte bringen beide deshalb für den Prozess hervor. Pro Punkt fordern sie 15.000 US-Dollar Entschädigung.

Im Nachhinein ist es ein Geschenk, dass Bloc Partys Album “Four”
auf diese Weise 2010 überhaupt entstehen konnte. Ausgelaugt und aneinander satt gesehen und getourt, nahm sich die Band glücklicherweise eine kleine Pause.

Und so ist ihr viertes Album nicht das Ende der Indierockband, sondern läutet nun
erstmal als Stream auf ihrer Homepage und im August dann im Handel, einen neuen Bandabschnitt ein.

Dem 25-jährigen Jubiläum von Revelation Records ist es zu verdanken, dass Texas Is The Reason dieses Jahr für die Jubiläumskonzerte in den Staaten wieder zusammenkommen und die Konzerte für Oktober in New York gleich zwei Mal ausverkauft sind.

Ihre Dokumentation in Form einer Kurzfilmserie verdanken wir ebenfalls ihrer Wiedervereinigung. Damit stellt sich die Band, die sich offiziell 1997 trennte und 2006 kurz wieder zusammen fand, den offen gebliebenen Fragen und beantwortet den Fans auch, was die Band in der nahen Zukunft plant.

“Das hier ist eine Geschichte über das Frieden schließen mit der Vergangenheit – und Pläne schmieden für die absehbare Zukunft”, lautet die Einleitung des ersten Teils. Die weiteren Episoden werden bald ebenfalls online veröffentlicht.

Texas Is The Reason – “It Is Happening Again: A Texas Is The Reason Microfilm (Part I)”

Meine Motivation, an meiner virtuellen Laufbahn zu arbeiten, ist in den letzten Tagen und Wochen ebenso wenig gestiegen wie ich dementsprechend auf der Karriereleiter. Die von mir angespielten Töne des The-Black-Keys-Songs “Next Girl” erklingen (nachdem ich die Gitarre mal wieder gestimmt habe) leicht verzögert aus dem Fernseher (zumindest in meiner Wahrnehmung), was mein Vorankommen nicht gerade begünstigt.

Als nächstes wähle ich den The-Cure-Klassiker “Boys don’t cry” aus, um mich an meinem ersten Song zu versuchen, den ich mit Akkorden am Bildschirm mitspiele. Das klingt vielversprechend, denn – so die Theorie – wenn man die Songs so erstmal am Bildschirm beherrscht, müsste man sie auch auf der verstaubten Akustik-Gitarre spielen können. Ich beherrsche aber erstmal gar nichts. Ich kann zwar geschätzte 15 Akkorde greifen und 13 davon beim Namen nennen, wenn sie auf dem Bildschirm aber am Gitarrenhals angezeigt werden, erkenne ich sie nicht und kann sie erst recht nicht auf Anhieb greifen und spielen.

Weinen muss ich trotzdem nicht, denn das Menü hält noch weitere Möglichkeiten bereit. Wenn’s nicht so läuft kann man per “Guitarcade” erst mal eine Runde daddeln. “Ducks” ist relativ simpel und genau so einfach zu verstehen und erfolgreich zu spielen: Ente im 3. Bund – eine Seite im 3. Bund spielen und die Ente damit abschießen. Ente im 7. Bund – eine Seite im 7. Bund spielen, eine Ente auslöschen und die ablaufende Zeit damit erhöhen. Ton-Tauben-Schießen mit Gitarre sozusagen. Je schneller und zielsicherer man ist, desto länger kann man spielen – und trainiert dabei seine Fingerfertigkeiten. Geht doch.

Rocksmith – Guitarcade – “Ducks”

+++ Ja wo sind sie denn?! Nach dem kompletten “Black”-Album für ihre Live-Auftritte haben sich Metallica nun etwas Neues für ihre Shows ausgedacht. Eine neue Bühne soll ihren Hardrock perfekt in Szene setzen, die haben sie jetzt in Mexico zum ersten Mal getestet. Der monströse Aufbau aus Bildschirmen positioniert inmitten des Publikums, lässt viel Bewegung der Musiker zu, die von oben kaum wiederzufinden sind.

Metallica – “Live in Mexico”

+++ Neben seiner Neurosis-Karriere gelingt es Scott Kelly ganz gut, sich auch als Solokünstler hervorzuheben. Im aktuellsten Falle heißt das mit Band, alias Scott Kelly And The Road Home auf dem neuen Album “The Forgiven Ghost in Me”. Den düsteren, nicht nur durch Kellys Stimmlage gefärbten Folk gibt es jetzt in Form des namensgebenden Song des Albums hier zu hören.

+++ Plan Bs neues Album zieht Grenzen auf: in England zeigt “Ill Manors” anderen Künstlern, wie man ein Nummer eins Album schreibt. Mit dem Video “Deepest Shame”, wie arm und reich sich immer mehr voneinander trennen. Inspiriert von den Londoner Aufständen fungiert das Album als Soundtrack zu Plan Bs gleichnamigem Regiedebüt. Der hat eben nicht nur HipHop und Soul im Kopf.

Plan B – “Deepest Shame”

+++ Die raue See rund um das Kapitän Platte Festival bereitet erste Probleme: Instrument müssen ihren Auftritt absagen. Gerne hätten die Veranstalter die Münchener Postrockband mit ihrem neuen Album “Olympus Mons” als Opener der Veranstaltung dabei gehabt. Stattdessen übernimmt nun Ef-Mitglied Daniel Öhman mit seiner Band Halo Of Pendor diese Position am 6. Oktober in Bielefeld.

+++ Fliegende Mähnen, Diskokugeln und glamouröser Rock – The Darkness sind wieder da. Erst einmal mit dem neuen Album “Hot Cakes” am Freitag. Davon gibt es die ersten Songs bereits im Stream. Ab September auch wieder Live und in voller Pracht. In dieser Form gibt es die Jungs zusätzlich für unterwegs. Zückt eure Smartphones für die The Darkness-App.

The Darkness – “Hot Cakes Part One”

Live: The Darkness

18.08. Wien – Stadthalle Wien
04.09. Köln – Lanxess Arena
05.09. Köln – Lanxess Arena
17.09. Amsterdam – Ziggo Dome
18.09. Amsterdam – Ziggo Dome
20.09. Berlin – O2 World
24.09. Hannover – TUI Arena
26.09. Zürich – Hallenstadion
27.09. Zürich – Hallenstadion
01.10. Frankfurt – Batschkapp

+++ Wenn ihr, wie Ingo Donot und der Subways-Frontfrau Charlotte Cooper, der Meinung seid, dass Spaß und Umweltbewusstsein zusammen gehören, dann habt ihr bis zum 1. September Zeit, ein maximal 60-sekündiges Video für den Green Spots Wettbewerb zu drehen. Mit eurem kreativen, lustigen und einzigartigen Video zeigt ihr, wie ihr euch umweltfreundliche und nachhaltige Parties, Konzerte und Festivals vorstellt. Was kann man tun, damit nicht so viel Müll herumliegt? Wie kann sich das Gelände nach den Events wieder schneller erholen? Sind Falafel und ortsansässige Produkte das passende Essen dafür? Solche Ideen sind für den Green Spots Videowettbewerb gefragt, die nicht nur Festivals wie das Hurricane, Deichbrand, Area4 oder Highfield für eine gute Sache halten. Weitere Infos findt ihr auf green-spots.de.

Green Spots 2012 – “Trailer”

+++ Seitdem 2001 mit “Change” das vierte Album der amerikanischen Band The Dismemberment Plan veröffentlicht wurde, folgte eine Durststrecke. Auch bedingt durch zwei längere Auszeiten der Band wartet man bis heute vergebens auf neues Material. Doch das Warten hat scheinbar ein Ende, denn D-Plan – wie sie von ihren Fans gerne kurz genannt werden – haben in der vergangenen Woche bei einem Konzert gleich sechs neue Lieder von sich gegeben. Überraschend, da bislang nicht einmal bekannt war, dass die Band an neuen Liedern arbeitet. Ob die Songs einen Weg auf ein neues Album finden werden, ist noch unklar, aber natürlich nicht unmöglich.

+++ Auch Real Estate haben neues Material bei einem ihrer Auftritte präsentiert. Zwar spielte die Band nur einen neuen Titel, dieser erreichte allerdings eine für die Band ungewöhnliche Länge von etwa zehn Minuten. Ihr könnt den Titel, dessen Name unbekannt ist, bereits dank eines Live-Mitschnittes hören.

Real Estate

+++ Mit “Fragrant World” veröffentlichen Yeasayer am 17. August den Nachfolger zu ihrem Erfolgsalbum “Odd Blood”. Jetzt kann das gewohnt poppige, aber auch experimentelle Album bereits im Stream gehört werden.

+++ Die Punkrockband Titus Andronicus kündigt den Nachfolger zu ihrem 2010 veröffentlichten Album “The Monitor” an. “Local Business” wird das bislang dritte Album der Band heißen, bereits am 19. Oktober erscheinen und sich in erster Linie mit “der Sinnlosigkeit des Lebens” beschäftigen. Und wem das noch nicht traurig genug ist, der kann sich auf einen Gastauftritt von Owen Pallett freuen, der dem Album seine Violinenklänge beisteurt.

Titus Andronicus – “Local Business”

01. “Ecce Homo”
02. “Still Life With Hot Deuce and Silver Platter”
03. “Upon Viewing Oregon’s Landscape With the Flood of Detritus”
04. “Food Fight!”
05. “My Eating Disorder”
06. “Titus Andronicus VS. the Absurd Universe (3rd Round KO)”
07. “In a Big City”
08. “In a Small Body”
09. “(I Am the) Electric Man”
10. “Tried to Quit Smoking”