The Pineapple Thief
The Soord Sessions Volume 4

Man braucht nämlich zusätzlich ein Looper-Pedal. Das weiß zumindest Bruce Soord, als er sich Anfang des Jahres in Ermangelung weiterer Auftritte von The Pineapple Thief in seinem Heimstudio vergräbt und darüber nachdenkt, wie er den Draht zu seinen Fans aufrechterhalten kann, die auf den Tourbeginn zum aktuellen Album „Versions Of The Truth“ warten. Der undankbare Weg zu virtuellen Gigs ist damit fast schon vorgezeichnet. In live gestreamten Sessions mit sich selbst spielt er schließlich vier Online-Konzerte von seinem Dachboden aus. Die vierte Session schafft es nun exklusiv auf dunkelgrünes, 180 Gramm schweres Vinyl. Umringt von Akustik- und E-Gitarren und Effektgeräten greift er in seinem Oeuvre recht weit zurück, kramt gar „Last Man Standing“ von „All The Wars“ und „Bond“ von „Magnolia“ hervor. Das Besondere: Der Mitschnitt des virtuellen Konzerts wurde für die Veröffentlichung nicht kosmetisch bearbeitet. Alle kleinen Fehler, vergessene Textzeilen, falsch gestimmte Gitarren und alles, was man gemeinhin als „authenthisch“ beschönigt, machen die sonst so perfekte und etwas sterile Musik von The Pineapple Thief nahbar und zerbrechlich. Soord nimmt sich zum Glück im stetigen Kampf mit seinem Looper-Pedal, improvisierten Gitarrensolos und Behelfspercussion selbst nicht zu ernst, was diese Platte zu einem charmanten Fan-Item macht.