The Pineapple Thief
Give It Back

Eine Live-EP gab es, später Aufbereitungen von Bruce Soords Akustik-Streams und einem Online-Event in Bandbesetzung – reichlich Ersatz für die reine Live-Lehre. Die holen The Pineapple Thief derzeit nach, „Give It Back“ zeigt parallel, wie einige Songs sich seit dem Einstieg von Schlagzeuger Gavin Harrison (auch King Crimson, Porcupine Tree) entwickelt haben. Auf „Your Wilderness“ (2016) gastierte er noch, kurz darauf stieß er fest zur Band und musste sich fürs Touren Songs von den zehn Alben davor draufschaffen. Von Soord abgesegnet, experimentierte Harrison fleißig mit seiner Auswahl, der Bandchef war angetan, arrangierte um und erweiterte ein paar Songs sogar um neue Passagen. Harrison macht in den zwölf Updates auf „Give It Back“ natürlich Harrison-Sachen: hier eine Synkope, da ein Akzent, vieles erst ersichtlich beim zweiten Hören. Dafür kennt und mag man ihn. Fraglich ist, ob eine Ballade wie „Start Your Descent“ überhaupt Beats braucht, insgesamt profitiert das Material aber von der Bearbeitung. „Boxing Day“ etwa hätte schon immer vom Klavier getragen werden sollen statt von der Gitarre, während der Titelsong deutlich dynamischer klingt als auf „All The Wars“ (2012). Für eine Platte, die im Grunde lediglich Fan-Neugier bedient, ist es schon bemerkenswert, dass „Give It Back“ so auch als Wegweiser für Einsteiger in den Bandkatalog funktioniert.