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    The Electric Soft Parade
    No Need To Be Downhearted

    VÖ: 06.07.2007 | Label: Pinnacle/Rough Trade
    Text:

    Ein weiteres Album voller Melodie, Drive, Witz, Pop, Rock, makellosen Songs und einem Hang zum Schrägen. Und wohl wieder eine Spur zu clever für die breite Masse.

    Als Alex und Tom White 2002 mit „Holes In The Wall“ ihr Debüt veröffentlichten, feierte der UK sie bereits als das nächste große Ding. Es kam anders, die beiden Brüder aus Brighton blieben Geheimtipp, weil sie für den Geschmack des Durchschnittskonsumenten zu wenig griffig waren. Denn schon damals reichte es ihnen nicht, knackige Gitarren in putzige Drei-Minuten-Singles zu verpacken, eine hübsche Melodie drauf zu legen – und damit die Charts der Welt zu stürmen. Nein, bei ihnen geht mehr, wie auch das jetzt erscheinende dritte Album belegt; von sphärisch waberndem Psychedelic Rock zu herzerwärmendem Pop, von hitzigen Rock-Statements zum verspielten Verlust von Ordnung und Struktur ist es bei ihnen oft nur ein Takt. Man hört ihre Einflüsse eindeutig, die von den Flaming Lips über Grandaddy bis zu den Doors reichen, von Pink Floyd bis zum Electric Light Orchestra. All das geschieht aber nicht als schnöder Mittel zum Zweck, als irre Zitatkiste ohne Boden und Deckel, sondern als sinnvoll in einen ganz eigenen Klangkontext eingebettete Referenz-Spielwiese. Nicht selten mischen sie dabei Kitsch mit Kunst, als sei es das Natürlichste der Welt: Da treffen abgegriffene 70er-Jahre-Keyboard-Sounds auf zeitgenössische Stakkatogitarren, da werden die Beatles ausgepackt und in wilde Melodien geformt, während die Musik dazu in bestechender Weise durch die Rock-Jahrzehnte irrt. Natürlich befindet sich darunter dann auch die ein oder andere präzise auf den Punkt produzierte Rocknummer, die lässig jeden Indie-Tanzboden aufmischt. Der Großteil ist hingegen echte Zuhör-, Abhäng- und kaleidoskopische Autofahrmusik, die sich vorsätzlich über Genregesetze und Stilverbote hinweg setzt. Lieber viel entdecken, als schnell drin sein, lautet die Devise der zwei Multiinstrumentalisten, und damit machen sie alles richtig. Zumindest für den, der von britischer Rockmusik mehr erwartet als die nächsten Neo-Wave-Klone. In diese Kategorie passen The Electric Soft Parade, obwohl von britischen Journalisten gern dort untergebracht, kaum – dafür geschieht viel zu viel, das sich nur schwer zuordnen lässt. Gerade das ist es aber, was die Alex und Tom White so besonders macht: Sie agieren völlig trendfrei und eigen und sind damit im Rahmen britischer Rockbands der Gegenwart eine echte Ausnahme.

    weitere Platten

    Idiots

    VÖ: 05.07.2013

    The Human Body (EP)

    VÖ: 27.01.2006

    The American Adventure

    VÖ: 02.02.2004

    Holes In The Wall

    VÖ: 22.04.2002