Eden Ahbez’ “Eden’s Island” aus den Vierzigern des vergangenen Jahrhunderts gilt vielen als Blaupause von Exotica, sein “Nature Boy” wurde ein Welthit, wenn auch nicht in seiner, sondern in der Version von Nat King Cole. Die Spur von Exotica und Lounge, die sich durch die folgenden Jahrzehnte zieht, ist beliebtes Sammler- und Sample-Terrain. Und spätestens seit dem beachtlichen Erfolg von Combustible Edison in den Neunzigern ist diese Art von Musik nicht mehr totzukriegen. Auch wenn man unter der Fuchtel der Inflation substanzlos süßlicher Cocktailklänge im Retrokleid das Ende manchmal herbeigesehnt hat. Schön also, dass mal wieder jemand die Koordinaten sanft in Richtung dunkel verschiebt und vor allem zeitgemäße Qualität ins Rennen schickt. Nach dem Vorgängeralbum “Museum Of Imaginary Animals” haben sich Pram zwei Jahre Zeit gelassen und ihren Sound noch erheblich verfeinert. Es perlt, fiept, tröpfelt, wogt, klopft und shuffelt an allen Ecken und Enden. Auf dem dichtgewobenen Klangteppich der Rhythmussektion umgarnen tanzende Bläser und geschmeidige Streicher elegant die zerbrechliche Stimme der Sängerin. Die Welt auf “Dark Island” ist so versponnen wie geheimnisvoll. Eine schöne Kulisse. Besser ist es, nicht zu wissen, welches Monster dahinter wohl wohnen mag.
weitere Platten
Museum Of Imaginary Animals
VÖ: 10.07.2000
Sargasso Sea
VÖ: 30.11.1999
The North Pole Radio Station
VÖ: 01.01.1900