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    Mount Washington
    Mount Washington

    VÖ: 17.02.2012 | Label: Glitterhouse/indigo
    Text:
    Mount Washington - Mount Washington

    Tromsø goes Berlin. Und das hört man. Mount Washington klingen urbaner und elektronischer denn je. Ihr Händchen für melancholische Ohrwürmer haben sie dabei keineswegs an der Garderobe des hippen Kulturmekka abgegeben.

    Im Gegenteil: Während Ausflüge in eingängige Gitarrenpop-Gefilde auf dem Vorgänger „Rouge/Noir“ noch die Ausnahme waren, ist das selbstbetitelte vierte Album von Mount Washington (das Mount ergänzt den Bandnamen erst seit dem letzten Jahr) gespickt mit wavelastigen Indiepop-Hymnen. Die ersten vier Songs wären der perfekte Soundtrack für einen Coming-of-Age-Film. Einsame Seelen trotten zu „How Does It Feel“ verloren durch graue Straßen oder tanzen melancholisch zuckend zu „Silver Screen“ im abgeranzten Großstadtclub, natürlich mit „Augen zu“. Im etwas fröhlicher anmutenden „Lisboa“ kann man die Augen dann wieder öffnen; der entrückt-melancholische Beigeschmack will allerdings bei keinem der Songs so recht weichen, auch wenn sich Mount Washington bei weitem nicht in so eindeutiger Elegie suhlt wie seine Vorgänger. Rune Simonsens schwermütige Falsett-Stimme tut sicher ihr Übriges. Aber auch so – wo kämen wir da hin, wenn die Band vom nördlichsten Zipfel Norwegens plötzlich fröhliche Musik machen würde? Vor stetigem Synthie-Geschwebe hält die Platte durchaus Überraschungen bereit in ihren fein ausgefeilten Soundlandschaften. Insbesondere ab der zweiten Hälfte, wenn die Ohrwurm-Hymnen unterbrochen werden von weniger konventionellen Tönen. Das ruhige „Toscana“ ist einer der Songs, der auf minimalistische Arrangements setzt – ebenso wie das finale „Radio Silence“, das nach sechs Minuten an seiner eigenen Schönheit zerbricht.

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