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    Manchester Orchestra
    A Black Mile To The Surface

    VÖ: 28.07.2017 | Label: Loma Vista
    Text:
    Manchester Orchestra - A Black Mile To The Surface

    Wie wunderschön Manchester Orchestra ihren krachigen Emorock arrangieren können, bewiesen sie bereits mit der orchestralen Neuinterpretation ihrer vierten Platte Cope von 2014. „A Black Mile To The Surface“ lässt keinen Spielraum für zwei verschiedene Versionen mehr, dafür findet jeder Song zu perfekt seine eigene Mitte.

    Die makellose Harmonie, die Manchester Orchestra über die gesamte Albumlänge versprühen, deutete sich auf ihren früheren Platten nur in vereinzelten Songs an. Auf ihrem Debüt „I’m Like A Virgin Losing A Child“ schuf Mastermind Andy Hull mit dem Song „Sleeper 1972“ ein von einer Kirchenorgel getragenes Trauerfeierlied, das mit den todtraurigen Worten „When my dad died/ The worms ate out both his eyes“ begann. Auf „Mean Everything To Nothing“ vereinte er Emo und Grunge in der herzerwärmenden Ballade „I Can Feel A Hot One“, und nach dem breit arrangierten „Simple Math“ schlug der Sänger und Gitarrist auf „Cope“ mit krachigem Alternative auf gefühlvollen Indierock ein. Das rockige Gewand stand der Band aus Atlanta hervorragend, auf ihre intimen Momente wollte sie aber trotzdem nicht verzichten: Mit der ruhigen Neuinterpretation „Hope“ präsentierte Hull sein Händchen für orchestrale, stilvolle Indierocksongs. Auf „A Black Mile To The Surface“ setzt er nun auf keines der beiden Extreme, das Album klingt wie ein friedlicher Kompromiss, den Hull mit sich und seinem kritischen Selbst geschlossen hat. Der Opener „The Maze“ erinnert in seiner Erhabenheit an die Originalversion von „Amazing Grace“, wenn Hull seine leicht hallende Stimme über die sich auftürmenden Instrumente erhebt und immer lauter wird. „It’s amazing“, singt er darin völlig zurecht. Der Song geht in eine angenehm euphorische Gitarrenmelodie über, die den zweiten Song „The Gold“ eröffnet und leichte Wellen schlägt, bis Hull mit zurückhaltender Stimme einsetzt. „I believed you were crazy“, bricht es dann aus ihm heraus. Der Sänger schreit einen nicht mehr so aufdringlich an, wie er es noch auf „Cope“ getan hat. Seine weichen Gesangslinien passen sich den malerischen Melodien viel besser an. Einer der schönsten Songs ist „The Alien“: Ganz sachte erzeugen die Instrumente schüchterne Indierock-Melodien, die so auch von The National hätten stammen können. Der hallende Gesang erzeugt gemeinsam mit verspielten Piano-Einsprengseln eine träumerische, beinahe außerirdische Atmosphäre. So ausgewogen klingen Manchester Orchestra in jedem Song. Ob im düsteren „The Moth“, im elektronischen „Lead SD“, im bedrohlichen „Wolves“ oder im balladesken „The Parts“: Hull hat offenbar seine musikalische Mitte gefunden.

    weitere Platten

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