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    Deus
    Pocket Revolution

    VÖ: 12.09.2005 | Label: V2/Rough Trade
    Text: Armin Linder
    9 / 12
    Deus - Pocket Revolution

    Der erste Longplayer nach sechseinhalb Jahren bringt dEUS zurück auf den Boden der Tatsachen. Und die Erwartungshaltungen gleich mit.

    Tom Barman gilt als Genie, und die drei bisherigen dEUS-Werke „Worst Case Scenario“, „In A Bar, Under The Sea“ und „The Ideal Crash“ haben sich längst als moderne Klassiker etabliert. Da muss nach sechseinhalb Jahren doch mindestens die Rettung des Rock her. Oder? Nach den unzähligen Durchläufen, die ein dEUS-Album naturgemäß braucht, steht die Erkenntnis: „Pocket Revolution“ ist „nur“ ein tolles Album geworden, erklimmt jedoch keine neuen Höhen, kratzt an keinem Olymp und ist ganz und gar irdisch. Der Opener heißt ausgerechnet „Bad Timing“ und geht gleich aufs Ganze, ein siebenminütiger Orkan mit dichten Gitarren und opulentem Instrumentarium. Auch wenn die Hälfte der Songs die Fünf-Minuten-Grenze überschreitet, zieht sich der Sound als steter Fluss durchs Album. Zwar fehlen die Fußangeln und Stolperfallen, die man von den Belgiern gewohnt war, nicht ganz. Doch werden sie meist getarnt, statt übermütig den Weg zu säumen. So ebbt der Chor im Titelsong eher gemächlich als abrupt ab. Und wenn Barman in „Stop-Start Nature“ seine Stimme zu den merkwürdigen Hintergrundgeräuschen zappeln lässt, dann nicht, ohne ihr gleich wieder den Zahn zu ziehen. Selbst das groovende „What We Talk About (When We Talk About Love)“ fügt sich nahtlos in die Platte ein. Auch die herzerweichenden Balladen „7 Days, 7 Weeks“ und „The Real Sugar“ sind höchst zurückhaltend ausgefallen und zerfasern nicht wie gewohnt zum Ende hin. Sie erstrahlen ebenso blank poliert wie die Neuaufnahme der letztes Jahr veröffentlichten Download-only-Single „If You Don’t Get What You Want“ und das gleichermaßen erneut eingespielte „Nothing Really Ends“ von der vier Jahre alten Singles-Collection. So richtig über die Stränge schlagen lediglich das lärmende „Cold Sun Of Circumstance“ und vor allem „Sun Ra“: Ein Sprachloop gibt keine Ruhe, die Instrumente steigen sich gegenseitig auf die Füße, und Barman skandiert: „Here comes, here comes the night train.“ Nächste Station Glückseligkeit.

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