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Weitere Antisemitismus-Vorwürfe gegen Roger Waters in neuer Doku

Roger Waters

Weitere Antisemitismus-Vorwürfe
In der neuen Doku „The Dark Side Of Roger Waters“ kommen jüdische Musiker zu Wort, die behaupten, Antisemitismus durch Roger Waters aus erster Hand erfahren zu haben.
Roger Waters Performs At The O2 Arena
LONDON, ENGLAND - JUNE 06: Roger Waters performs on stage at The O2 Arena during the 'This is Not A Drill' tour, on June 06, 2023 in London, England. (Photo by Jim Dyson/Getty Images)

Dass Roger Waters Antisemitismus vorgeworfen wird, ist bei weitem nichts Neues: Der Ex-Pink Floyd-Frontmann gilt schon länger als energischer Unterstützer der Kampagne “Boycott, Divestment And Sanctions” (BDS) und gerät mit seinem anhaltend israelfeindlichen Auftreten häufig in die Kritik.

Etwa mit einer Bühnenshow zwischen 2010 und 2013, bei der er auf ein aufblasbares Schwein einen Davidstern projizieren ließ und damit das antisemitische Stereotyp von der „Judensau“ reproduzierte oder zuletzt mit seiner Bühnenkleidung, die eindeutige Ähnlichkeit zu der Uniform eines SS-Offiziers aufwies. Weshalb die Berliner Polizei Ermittlungen gegen Waters wegen Verdachts auf Volksverhetzung einleitete. Bereits im Vorfeld der Tour wollte die Stadt Frankfurt das Konzert absagen, um ein Zeichen gegen die antisemitischen Äußerungen des Sängers setzen. Waters weist konsequent die Antisemitismus-Vorwürfe zurück, verteidigt sein Auftreten zum Teil mit Kunstfreiheit.

In einer neuen Doku der Campaign Against Antisemitism (CAA) kommen jedoch jüdische Musiker zu Wort, die behaupten, Antisemitismus durch Waters aus erster Hand erfahren zu haben. In „The Dark Side Of Roger Waters“ interviewt der BBC-Journalist John Ware etwa Waters‘ ehemaligen Saxofonisten Norbert Statchel und Produzent Bob Ezrin, der an Pink Floyds „The Wall“ mitgearbeitet hat. Beide sind Juden.

Demnach soll Waters, nachdem er erfahren hatte, dass Statchel jüdischer Abstammung war und seine Vorfahren im Holocaust ermordet wurden, dem Saxofonisten angeboten haben, seine tote Großmutter „vorzustellen“. Er soll dann angefangen haben, eine polnische Bäuerin zu imitieren. „Jetzt hast du deine Großmutter getroffen! Wie fühlst du dich jetzt?“, wird Waters zitiert.

An anderer Stelle beschreibt Statchel, dass Waters wütend wurde, weil ein libanesisches Restaurant ihrer Gruppe nur vegetarisches Essen servierte. Er habe den Kellner aufgefordert, „das Judenessen wegzunehmen“. Weiterhin soll Statchel von einem anderen jüdischen Mitglied der Gruppe aufgefordert worden sein, sich nicht gegen Waters‘ antisemitische Äußerungen zu wehren oder seine Herkunft preiszugeben, da er sonst gefeuert werden würde.

Bob Ezrin wiederum erinnert sich daran, dass Waters während der Aufnahmen von „The Wall“ einen Song über Pink Floyds damaligen Agenten Bryan Morrison sang, den er mit „‚cause Morri is a fucking Jew“ beendete. Ezrin sei damals zu schockiert gewesen, um den Vorfall zu thematisieren.

Laut einem in der Doku gezeigten E-Mail-Verlauf wollte Waters außerdem das bereits erwähnte aufblasbare Schwein ursprünglich mit „Dirty Kyke“ – einer ethnischen Beleidigung gegenüber Juden – beschriften. Mitglieder des Teams konnten ihm wohl ausreden, den Spruch auf das Schwein zu schreiben.

Im Verlauf der Doku kommen zudem immer wieder Mitglieder der Kampagne zu Wort, die Waters‘ israelfeindliche Aussagen, seine Vergleiche zwischen Israel und den Nazis sowie seine Bühnenshows einordnen. Die komplette Doku gibt es hier: