Was seine musikalische Zukunft angeht, gibt sich Morrissey pessimistisch: “Major-Label interessieren sich nur für junge Leute, die schnell wieder von der Bildfläche verschwinden und kaum Leistungen sehen wollen.” Obwohl er genug Material für mehr als ein neues Album habe, glaubt er nicht, dass sich – zumindest in England – jemand dafür interessieren würde, “weil es da keine dämlichen Elektro-Beats gibt, wie sie sonst überall zu hören sind.” Hinzu kommt, dass Morrissey aufgrund schwerwiegender Erkrankungen von seinen Ärzten ein absolutes Tourverbot verodnet bekam.
Amanda Palmer will als bekennender Fan nicht hinnehmen, dass ihr Idol sich so schnell geschlagen gibt und wendet sich in einem offenen Brief an ihn. Weil sie selbst sehr gute Erfahrungen damit gemacht hat, ihre Fans die Finanzierung ihrer letzten Platte “Theatre Is Evil” übernehmen zu lassen, legt sie dem Ex-The Smiths-Sänger nahe, es auch damit zu versuchen und sich ganz auf ein digitales Format zu verlassen. “So könntest du dir die nervenaufreibenden Aufgaben wie Tonträgerproduktion, Versand, Vertrieb und Promo ersparen… und es gibt nur eine Option für die Unterstützer: Fünf Dollar für das digitale Album.”
Palmer argumentiert, dass Morrissey so seine Musik an die Leute vertreiben könne, die sie auch wirklich hören wollen. Dass das genug sind, um die Finanzierung zu bewerkstelligen, steht für sie ausser Frage. Vom Sänger selbst gibt es noch keine Stellungnahme dazu.
