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    Amanda Palmer
    Theatre Is Evil

    VÖ: 14.09.2012 | Label: Cooking Vinyl/Indigo
    Text:
    8 / 12
    Amanda Palmer - Theatre Is Evil

    Schön, wenn man keinem Label mehr gehört. Amanda Palmer schuldet ihr zweites Soloalbum dem Internet.

    Und mit dem kennt sie sich aus. Wie kaum andere Künstler (außer vielleicht Kate Nash) präsentiert sie ihr musikalisches und privates Leben seit Jahren online. Die einstige Hälfte der Dresden Dolls und Miterfinderin der siamesischen Polkazwillinge Evelyn Evelyn schreibt in ausufernden Blogeinträgen über ihre Hochzeit mit Comicstar Neil Gaiman, ihre Abtreibung und ihre schmutzige Trennung von Roadrunner, stellt spontan tolle Songs wie „Gaga, Palmer, Madonna“ auf Youtube und trifft sich Freitag abends mit Fans auf Twitter, um gemeinsam einsam zu sein. Der logische nächste Schritt: das erste grandiose Crowdfunding-Album der Geschichte. 100.000 Dollar wollte Palmer per Kickstarter sammeln, über eine Million ist es geworden. Und der muss „Theatre Is Evil“ nun gerecht werden. Ist es nicht ganz geworden. Amanda Palmer mit Band in Australien (für irgendwas musste die Kohle ja draufgehen) ist immer noch Rhythmus und Klavier und große Stimme, aber weitaus indiepoppiger und -rockiger, effektierter und gedämpfter als mit den Dresden Dolls oder solo auf „Who Killed Amanda Palmer“. Ihr erstes Soloalbum tauchte 2008 dramatisch und intim durch schonungslos ehrliche Geschichten und hatte trotzdem die Ohrwürmer. „Theatre Is Evil“ haut nun wilder um sich, es klingt wie unter Beobachtung und Druck geschrieben, auch wenn die Songs zum großen Teil lange vor Kickstarter fertig waren. Catchy sind Lieder wie „The Killing Type“ oder „Want It Back“ (das auch ohne Synthies gekonnt hätte) allemal, aber gerade das sprunghafte Internet hat doch nicht eine Million für so einen flüchtigen Spaß gezahlt.

    weitere Platten

    I Can Spin A Rainbow

    VÖ: 05.05.2017

    You Got Me Singing

    VÖ: 15.07.2016

    Who Killed Amanda Palmer

    VÖ: 26.09.2008