Nachdem die ersten beiden Singles von „Tangk“ wohl Fans und die Band selbst aus ihrer Komfortzone geholt haben, klingt das intensive „Gift Horse“ wieder wie ein klassischer Idles-Song. Stotterndes Drumming, ein massiver Bass-Groove, Noise-Attacken und ein überlebensgroßes „Look at him gooo!“ von Sänger Joe Talbot, bevor er wieder mit“Fuck the king/ He ain’t the king/ She’s the king“ einige garstige Zeilen durch die Zahnlücke spuckt.
Nach dem Dancefloor-Post-Punk von “Dancer” zusammen mit LCD Soundsystem und dem hypnotischen „Grace“ kommt die dritte Single der Post-Punk-Weiterdenker mit neuerlichem Hang zum Experimentieren insgesamt eher daher wie ein Best-of ihrer bisherigen Alben. Auch wenn der Song in seinem düsteren Grundton eher einer Bedrohung mit vorgehaltener Kettensäge auf dem Weg zur Supermarktkasse gleicht, zielen Talbots Texte passend zum kolportierten Album der Liebe auf (Nächsten-)Liebe und Verbundenheit ab. „All is love and love is all“, heißt es etwa in der hochdynamischen Single.
Talbot erklärte zu „Gift Horse“: „Schau uns an! Musik und Bewegung für dich und die Deinen. Sei mutig und reite uns wie die Disco-Esel, die wir sind. Oder schaut euch wenigstens unser Video an.“ Das erinnert an eine Karambolage bisheriger Videos: die frustrierte Angestellten aus „Mercedes Marxist“ treffen auf die Nahaufnahmen von „Beachland Ballroom“ und die Tanzeinlagen von „Mr. Motivator“ – inklusive einer Hochzeit, Zuchtbullen auf Anabolika und Wunderkerzen in Körperöffnungen, in die eigentlich keine gehören.
“Tangk” erscheint am 16. Februar über Partisan und kann noch im Bandshop vorbestellt werden. Mit ihrem neuen Album gehen Idles dann auch in Europa wieder auf Tour. Dafür kommen sie für fünf Shows nach Deutschland. Tickets gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
Im Vorfeld der Veröffentlichung führten wir bereits ein Interview Gitarrist und Co-Produzent Mark Bowen zur Aufnahme und dem Sound des fünften Idles-Albums. Eine große Titelstory mit Joe Talbot im Interview lest ihr in der kommenden Ausgabe und in Kürze auch auf visions.de mit VISIONS+.
VISIONS empfiehlt: Idles
15.03.24 Berlin – Max-Schmeling-Halle
16.03.24 Hamburg – Sporthalle
21.03.24 Köln – Palladium
22.03.24 München – Zenith
23.03.24 Frankfurt – Jahrhunderthalle