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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von den Donots,
Black Rebel Motorcycle Club,
Corrosion Of Conformity und
Shame. Zur Platte der Woche küren wir „Sturm & Dreck“ von Feine Sahne Fischfilet.

Donots – „Lauter als Bomben“

Die Donots setzen den 2015 mit „Karacho“ eingeschlagenen Weg mit ihrem elften Album „Lauter als Bomben“ konsequent fort – und zwar wieder auf Deutsch. Vielseitiger klangen die Ibbenbürener in ihrer 24-jährigen Bandgeschichte nie: Das Quintett setzt zu Beginn der Platte auf angriffslustigen Punkrock, doch anschließend gleiten sie auch in ruhigere Klanggefilde – wie mit den entspannten Schunkelsongs „Alle Zeit der Welt“ und „Eine letzte letzte Runde“, in denen sie die Freundschaft zelebrieren, oder dem von Gitarrist Guido Knollmann gesungenen „Das Dorf war L.A.“, das von den ganz frühen Ursprüngen der Donots handelt. Dazwischen wüten aber auch wilde Stürmer wie „Whatever Forever“ oder das nach dem Rocky-Rivalen benannte Lied „Apollo Creed“, einem Song übers Aufstehen und Einstecken. Zum Finale von „Lauter als Bomben“ setzen die Donots wieder auf hymnischen Punkrock und mit „Heute Pläne, morgen Konfetti“ eine Ode ans Leben, die in wirren Gitarrensoli endet, für die jedes Bandmitglied einmal ans Instrument musste – ob es dieses spielen konnte oder nicht.

Album-Stream: Donots – „Lauter als Bomben“

Black Rebel Motorcycle Club – „Wrong Creatures“

„Wrong Creatures“ klingt merklich anders als seine Vorgänger: Black Rebel Motorcycle Clubs fahren ihren Rock’n’Roll-Sound einen Gang zurück und bewegen sich heraus aus seiner Komfortzone. „Haunt“ zum Beispiel ist eine Blues-Ballade, die gefährlich im Dunkeln lauert, während sich „Circus Bazooko“ den abgedrehten Einsatz einer Zirkusorgel gönnt. Trotzdem reihen sie sich nahtlos in die restlichen Songs ein, die sich in dem Spannungsfeld zwischen energetischen Stampfern und Psychedelic-Rock bewegen. Auch wenn sie das Tempo etwas drosselt und gegen mehr Groove eintauscht, lässt die Band immer noch Platz für schnelle, krachige Stücke. Vor allem mit „Little Thing Gone Wild“ beweisen Black Rebel Motorcycle Club, dass sich der Schmutz der Vergangenheit immer noch am besten durch Tanzen von der Lederjacke abschütteln lässt.

Black Rebel Motorcycle Club – „Wrong Creatures“

Corrosion Of Conformity – „No Cross No Crown“

Endlich ist wieder zusammen, was zusammengehört: Frontmann Pepper Keenan kehrt auf dem neuen Album „No Cross No Crown“ an seine angestaubte Position zurück – und zeigt sich in hervorragender Verfassung. In den 13 Jahren, die zwischen dem aktuellen Werk und seinem letzten Mitwirken an der 2005 erschienenem Platte „In The Arms Of God“ liegen, hatte sich die Band auf ihre Wurzeln zurückbesonnen und ihre unaufhaltsame Energie vermehrt in knackigen Punk kanalisiert. Die im Vorfeld veröffentlichte Single „Cast The First Stone“ offenbarte jedoch, dass Corrosion Of Conformity wieder einen großen Schritt Richtung groovendem Stoner-Rock wagen. Keenan faucht und schreit, als hätte sich in ihm die Wut vergangener Jahre angestaut, die Riffs der Gitarren sitzen messerscharf und das Schlagzeug feuert das Ganze wuchtig an. Ein ums andere Mal lassen die Southern-Metaller den Instrumenten freien Lauf und verlieren sich wie in „Nothing Left To Say“ in schwelgerischen Endlosschleifen. Was ihnen dabei nicht verloren geht und wohl auch ewig im Bandgefüge verankert bleiben wird, ist die Präzision, mit der sie schon seit Jahrzehnten ihre Musik angehen.

Album-Stream: Corrosion Of Conformity – „No Cross No Crown“

Shame – „Songs Of Praise“

Shame stammen aus dem Süden Londons und präsentieren mit „Songs Of Praise“ ihr Debütalbum. Auf diesem vermengen sie die Unerschrockenheit der frühen Arctic Monkeys mit der Dringlichkeit der Sleaford Mods zu einem kurzweiligen Post-Punk-Werk. Frontmann Charlie Steen erinnert mit seinem rauen Sprechgesang an die Intensität von Nick Caves kehliger Stimme, und meckert genervt über das Leben und die politische Situation in seinem Heimatland. Das Quintett schafft es jedoch auch, mit lässiger Noise-Attitüde zur Ruhe zu kommen. Was bisweilen sogar nach Pop klingen kann, ufert zum Ende aber wieder aus: Das finale, sieben Minuten lange „Angie“ vereint alle stilistischen Eigenschaften der vorherigen neun Songs und lässt „Songs Of Praise“ wuchtig zu Ende gehen. Mit dem großartigen Debüt verkörpern Shame das „No Future“-Statement des britischen Punk im Jahr 2018.

Album-Stream: Shame – „Songs Of Praise“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Sturm & Dreck“ von Feine Sahne Fischfilet, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.