0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Startseite » Draussen »

Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Arcade Fire,
Dvne,
People Like You und
Prong. Zur Platte der Woche küren wir "A Black Mile To The Surface" von Manchester Orchestra.

Arcade Fire – „Everything Now“

Disco is back: Der folkige Indierock aus Arcade Fires Anfangstagen ist kühlem Disco-Swing gewichen, sündige Fade-Outs inbegriffen. Auch wenn viele Fans der Band mit „Everything Now“ nun den Ausverkauf attestieren, ist eine Sache schwer zu verleugnen: Das neue Album hat ganz starken Ohrwurmfaktor. Schon bei den an ABBA erinnernden Melodien und dem HiHat-betonten Beat des Titeltracks kommt Saturday Night Fever auf, während Benny Andersson hinter dem Keyboard förmlich aus der Schlaghose grinst. Doch auch wenn der Retro-Motown-Sound beschwingt fröhlich klingt, darf das nicht über die düsteren Texte hinwegtäuschen: Wenn Win Butler zum Groove von „Creature Comfort“ und spritzigem Wechselgesang mit Régine Chassagne über Suizid und Selbstverletzung singt, tanzt man beim genauen Hinhören nicht mehr so unbefangen. Zwischen funkigen Tracks und melancholischen Autoradio-Songs zum Mitsummen binden wiederkehrende Passagen und Songtitel das Album dennoch zu einer stimmig klingenden Einheit zusammen – auch, wenn sich Arcade Fire klanglich sehr von ihren Vorgängeralben entfernt haben.

Album-Stream: Arcade Fire – „Everything Now“

Dvne – „Asheran“

Wie viel Kreativität kann in einer Band stecken? Obwohl Dvne das Territorium der Rockmusik selten verlassen, gelingt ihnen mit „Asheran“ doch ein Brett von einem Album, das in seiner Schwere und Epik seinesgleichen sucht. Mit wuchtigem Sludge-, zwischen Prog- und Post-Metal präsentieren sich die Schotten als Schwergewichte des Genres. Angefangen mit „The Crimson Path“, das mit arabischer Skala und mächtig verzerrten, bodenlos tiefen Gitarren einen beeindruckenden Opener darstellt, bis zum emotionalen und atmosphärisch fließenden „Descent Of The Areshan“ – das Quartett hat die Ausgefeiltheit von Baroness, die Technik von Mutoid Man und die schwere Melancholie von Pallbearer. Gesang und Growls werden spärlich nur an den richtigen Stellen eingesetzt, die epischen Spannungsbögen sind durchdacht, die Breakdowns heavy, progressive Ideen immer eingängig verpackt. Kurz: die Band strotzt nur so vor Musikalität, und das alles bei Songs von selten unter sechs Minuten. Dass das einstündige Werk auch mit zwei Drittel der Länge bestens ausgekommen wäre? Geschenkt.

Album-Stream: Dvne – „Asheran“

People Like You – „Verse“

Der Sound von People Like You ist ein Konsens zahlreicher musikalischer Klangkunstwerke. Melodischer Indierock trifft auf sanfte Bläser, die „Verse“ immer wieder in eine jazzige Richtung ziehen. Besonders deutlich wird das bei den ausufernden Trompeten-Soli, wie zum Beispiel in „Eulita Terrace“ oder „Thumbnail“. Der Closer „Sleeptalk“ steuert hingegen auf ein lautes Gitarrenfinale zu, das die Bläser-Elemente mit klarem Ska-Einschlag inszeniert. Diese instrumentalen Passagen sind bei People Like You nicht nur bloßes Beiwerk, sondern oftmals das maßgebende Element. So schließt die Platte nahtlos an ihren Vorgänger „This Is What You Learned.“ an – sogar die auf beiden Alben vorhandenen, mit „Kneeplay“ betitelten Interludes werden in ihrer Nummerierung konsequent fortgesetzt. People Like You scheinen sich in ihrer Klangwelt augenscheinlich immer noch sehr wohl zu fühlen.

Album-Stream: People Like You – „Verse“

Prong – „Zero Days“

Brachiale Gitarren-Gewitter mit Groove von Anfang bis Ende – für Prong gibt es kaum Pausen, auch nicht auf ihrem vierten Album in vier Jahren. Diese Arbeitsgeschwindigkeit spiegelt sich musikalisch in ihrem neuen Album „Zero Days“ wider. Der Opener „How Ever It May End“ brettert ohne Vorwarnung los und wütet mit düsteren Riffs und peitschendem Schlagzeug wie ein Tornado durch eine Kleinstadt. Genau so kraftvoll weiter geht es mit dem Titelsong „Zero Days“. Der Hardcore-Punk-Track rast mit klarem Metal-Einschlag voran, im Refrain wird es dann ein bisschen hymnischer, und auch hier spart die Band nicht mit kreischenden Shredding-Solos. Prong können aber auch einen Gang runter schalten, und fahren damit dann trotzdem noch gut: „Divide And Conquer“ liefert Mitsing-Refrains mit entschleunigtem Beat, und auch auf „Rulers Of The Collective“ lassen sie sich mehr Raum, um etwas melodischere Gitarreneinlagen zuzulassen. Bei all der vereinzelten Vielseitigkeit, letzten Endes kommen Prong immer wieder auf das Wesentliche zurück: Scheppernde Death-Metal-Riffs, die mit der Wucht und Geschwindigkeit von Hardcore-Punk nach vorne raus geballert werden.

Album-Stream: Prong – „Zero Days“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „A Black Mile To The Surface“ von Manchester Orchestra, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.