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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von
A Mote Of Dust,
Freiburg,
Eagles Of Death Metal und
Clutch. Zur Platte der Woche küren wir "New Bermuda" von Deafheaven.

A Mote Of Dust – „A Mote Of Dust“

Das Ende von Aereogramme war für alle Beteiligten traurig, vor allem für solche Fans, die den auf „My Heart Has A Wish That You Would Not Go“ eingeschlagenen Weg in sanftere Gefilde und cleanen Gesang durchaus zu schätzen wussten. Umso erfreulicher, dass Iain Cook und Craig B mit ihren beiden Alben als The Unwinding Hours diesen weiterverfolgt hatten. Nun, da Cook nach dem unerwarteten Erfolg seiner neuen Hauptband Chvrches für einige Zeit eingespannt sein dürfte, steht B zum ersten Mal alleine da, und sein Debüt als A Mote Of Dust fällt so karg aus, wie es zu erwarten war. Die Arrangements sind noch reduzierter – ein Schlagzeug sucht man bis auf die simplen Beats in „Work Of Our Hands“ vergebens -, diese Konzentration auf das Minimalprinzip fällt allerdings nicht negativ auf. Einem aufs Wesentliche reduzierten Song wie „Wolves In The Valley“ würde schmückendes Beiwerk nur die Eindringlichkeit rauben. Mehr als eine arpeggierte Gitarre und ferne Backgroundchöre braucht es auch nicht, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Ähnlich, nur mit Tasten, wirken auch „Yield“ und das paralysierte „Eve“: „Did you form me to make you proud?/ Why didn’t you just nail my hands to the ground?“, fragt der Sänger leise. Gänsehaut.

Album-Stream: A Mote Of Dust – „A Mote Of Dust“

Freiburg – „Brief & Siegel“

Von Husum bis Gütersloh scheint es doch nicht so weit zu sein, wie bisher vermutet. Für die Band Freiburg jedenfalls, nicht aus dem Breisgau, sondern aus der Kleinstadt bei Bielefeld, ist es nur ein kleiner Schritt, oder besser gesagt ein „Fall ins Messer“, der den Hörer direkt hinein ins Universum zwischen Turbostaat und Frau Potz zieht. Vor allem erstere standen am Offensichtlichsten Pate für die elliptischen Texte und kryptischen Songtitel wie „Kanüle abwärts“. Anhand dessen Video konnte man bereits Schlüsse auf die Stoßrichtung der Platte ziehen: nämlich nach vorn, am besten mit dem Kopf voraus, ohne dabei das Herz links liegen zu lassen. Bis in den roten Bereich aufgedreht wird selbiges, wenn es im Refrain von „Ihre Narben“ heißt: „Nur er kennt ihre Narben/ nur er kennt ihr Gesicht/ nur er weiß, wer sie war und warum sie traurig ist.“ Vor allem live dürfte die Band mit dem Song eine Bank sein. Mit Freiburg haben sich This Charming Man einen kraftstrotzenden Hengst aus der direkten Nachbarschaft in den Stall geholt. „Haben Sie gesehen? Aktion – Reaktion.“

Album-Stream: Freiburg – „Brief & Siegel“

Eagles Of Death Metal – „Zipper Down“

Die besten Freunde und patentierten Spaßvögel Jesse „The Devil“ Hughes und Josh Homme (Kyuss, Queens Of The Stone Age) haben wieder zugeschlagen. Ließen sie zum bisher letzen Album „Heart On“ noch verlauten, wie wichtig die Musik dahinter gewesen sei und wie hart sie daran gearbeitet hätten, so nimmt man ihnen gleichartige Sprüche zur neuen Eagles Of Death Metal-Platte nicht mehr ab. Die Vorabsingle kannte man bereits von Hughes‘ Solo-Kasperei „Honkey Kong“, vernünftige Interviews waren nicht möglich, und in sogenannten Making-Of-Videos aus dem Studio ließen sie computeranimierte Bananen hinterrücks erdolchen. Auch die musikalische Gestaltung zeigt sich auf „Zipper Down“ eher rückwärtsgewandt. „Got A Woman“ oder der Midtempo-Groover „Skin Tight Boogie“ erinnern in ihrer Kurzweiligkeit an frühere Schandtaten wie „I Want You So Hard (Boy’s Bad News)“ oder „Cherry Cola“, allerdings ohne deren schlitzohriges Hitpotenzial zu erreichen. „Zipper Down“ geht dennoch gut ins Ohr, dafür sorgt schon die Unbekümmertheit der Verantwortlichen in der zweiten Hälfte, stellvertretend dafür stehen „The Deuce“ und der Closer „The Reverend“, die mit heißen Licks und Details wie Cowbell und Schellenkranz zu gefallen wissen.

Album-Stream: Eagles Of Death Metal – „Zipper Down“

Clutch – „Psychic Warfare“


Bei dieser Platte konnten sich Clutch nicht zurück halten: Nahezu wöchentlich veröffentlichten sie Songs und Geschichten zum neuen Album. Musikalisch bleibt das Quartett aus Maryland dem Stoner-Blues-Rock treu. Knackiger als sein Vorgänger „Earth Rocker“, behandelt „Psychic Warfare“ Themen wie Sternzeichen und Verfolgungswahn. Die Aufnahme-Sessions für das neue Material fanden mitten in der texanischen Wüste statt, was die Tracks thematisch und auch im Sound prägte. „Sucker for the Witch“ ist eine Paradebeispiel für den Blues’n’Roll a la ZZ Top. Fans von gutem Stoner-Party-Rock kommen bei Songs wie „X-Ray Visions“ und „Firebirds“ ebenfalls nicht zu kurz. Auch inhaltlich gehören die beiden Songs zusammen, der Protagonist wird im ersten Track paranoid und entwickelt Verschwörungstheorien, welche sich in „Firebirds“ fortsetzen und in eine neue Story münden. Wie schon auf den vorherigen Alben beweist Neil Fallon, dass er mit seiner warmen und tiefen Stimme so schön abstruse Geschichten erzählen kann wie kein zweiter in diesem Genre.

Video: Clutch – „X-Ray Visions“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „New Bermuda“ von Deafheaven, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.