Limp Bizkit-Frontmann Fred Durst ist am 30. August zum zweiten Mal Vater geworden. Sein Sohn Dallas kam in Minnesota zur Welt, wo die Mutter des Kindes wohnt. Durst sagte auf der offiziellen Homepage, Dallas erste Worte seien “Whassszzaaap!” gewesen. +++ System Of A Down haben Ozzy Osbourne einen Korb gegeben. Der wollte die Band für seine `Black Christmas`-Festival-Tour buchen. Grund für die Absage sei ein zu eng gestrickter Tourplan, der der Band einfach keine Zeit lasse, so ein Sprecher der Band. +++ Papa Roach planen, im Dezember zusammen mit dem Produzenten Brendan O`Brien ins Studio zu gehen, um mit den Aufnahmen zum kommenden Album zu beginnen. Einige Songs haben bereits vorläufige Titel: “Eat The World”, “AA” und “The Tyranny Of Normality”. Das Album soll voraussichtlich im Juli 2002 in die Läden kommen. +++ Die Charlatans haben auf ihrer offiziellen Homepage Soundclips des kommenden Albums “Wonderland” bereit gestellt. Zum Hören, einfach hier klicken. +++ Das Release-Datum der kommenden Hardcore Superstar-Platte “Thank You For Letting Us Be Ourselves” wurde um zwei Wochen verschoben, so dass sie erst am 22. Oktober in den Läden stehen wird. +++ Am 12. September werden die Manic Street Preachers einen Charity-Gig in der Londoner `King`s Cross Scala` spielen. Die Tickets kosten £25 und können auf der offiziellen Website der Band bestellt werden. £5 von jedem verkauften Ticket gehen an `Amnesty International`.
Aus für Grand Royal!
Hier die offiziellen letzten Worte in Originalversion: Mounting debts, decreasing assets and exceedingly harsh industry conditions have forced the venerable Grand Royal label to close its doors. The announcement came today that the label could no longer operate at its current loss.
“This is one of the most difficult decisions weve ever had to make,” said co-founder Mike Diamond a/k/a Mike D of Beastie Boys. “Over the years the Grand Royal family had grown to include some of the most talented musicians and staff in the business. Its tragic that the same growth has also produced an overhead and infrastructure that can no longer viable.”
`Grand Royal` was founded by Beastie Boys in 1993, the first release on the label being Luscious Jackson`s now classic `In Search Of Manny`. Within a few years, the label had gone from a public hobby to a full service operation, with a roster featuring Atari Teenage Riot, Ben Lee, Sean Lennon, BS2000 and others, and Luscious Jacksons `Fever In, Fever Out being certified gold. More recently, `Grand Royal` releases At The Drive-Ins critically lauded “Relationship Of Command”, which went on to sell nearly 1 million copies worldwide.
“Our intentions were always simply to create a home for exciting music and the people who were passionate about it,” Diamond said. “It really sucks that we cant continue to do that.” Die Website des Labels sowie der Shop werden noch eine unbestimmte Zeit geöffnet bleiben, bevor ein Teil des Contents auf www.beastieboys.com transferiert wird.
Roccos Welt
Heute, Morgen, Übermorgen Redaktion, 27. Juli. Kollege Lohrmann mailt mir eine Diskussion aus dem Forum von www.visions.de. Ich bin begeistert: “Rocco Klein ist ein RIESENARSCHLOCH”, steht da geschrieben, und viele haben mit diskutiert. Was um die 2.500 Zeichen so anrichten können! Wie schlecht zum Teil die Texte gelesen werden! Wie da geschriebene Fakten in der Erinnerung verdreht werden! Danke! Schreibe mich übrigens mit C. Internet, 4. Juli. Tomte-Chef Thees Uhlmann hat die Oasis-Ultras gegründet. Ziel der Bande: ein gemeinsamer Besuch der Oasis-10-Jahres-Gedächtnis-Show am 7. Oktober in London, zwei Tage vor John Lennons 61. Geburtstag, wenn er noch leben würde. Bochum-Total-Festival, 5. Juli, 23 Uhr. Nach gut zwei Litern Wasser, einem Liter Apfelschorle, drei Bier und diversen Colas bin ich die Suche nach einem Klo leid und richte meinen wässrigen Strahl an eine Ecke hinter der Bühne, auf der vorher Fidget, Crosscut und die Emil Bulls rockten. Auf der Straße sind kaum noch Menschen. Berlin, 7. Juni, 2000. Oasis spielen ohne Noel in der Arena, nicht in der Columbiahalle, was besser passen würde. Es sieht so aus, als könnte es die letzte Tour der Band sein, deshalb fahre ich hin. Im Interview ist Liam noch sehr gereizt, weil ich ihm den Melody Maker mitbringe mit der Titelgeschichte: “Oasis to split?” Die Wutausbrüche bekommt dann aber der Kollege von Radio Fritz ab, der Arme. Wie es denn jetzt weitergeht mit der Band? “Were gonna rock your fucking balls off!”, sagt Gallagher und berührt mich am Arm. Beim Konzert laufen mir bei “Wonderwall” die Tränen übers Gesicht. `Bochum-Total`-Festival, 6. Juli, 17 Uhr. Man begrüßt mich mit den Worten: “Wie man sich erzählt, hast du im Catering-Raum an eine Wand gepisst.” Das wissen nicht nur die Leute aus Bochum, sondern auch die Musiker, die ich an diesem Tag für unser Special interviewe. Mannomann! So wird aus einem kleinen Protest gegen mangelnde hygienische Anlagen ein Elefant, der durch die Innenstadt stampft. Kölner Virgin-Büro, 17. Juli. Embrace geben Interviews zu ihrem neuen Album “If Youve Never Been”. Thees hat ein paar Fragen über den Ultras-Verteiler geschickt, ich überlege mit Kollege Meske, exakt dieselben zu stellen: “Was ist euer Lieblings-Oasis-Song? Wie viele Oasis-Stücke könnt ihr auf Gitarre spielen? Wie ist das, in einem Land zu leben, wo ihr nie die besten Songwriter werden könnt?” Redaktion, Mai 2001. Wieder Lehrerbesuch für einen unserer Schülerpraktikanten. Routiniert berichte ich von der Arbeit in unserer Redaktion: dass wir einen ganz normalen Job haben, 40 und mehr Stunden in der Woche arbeiten, dass der Job von dem in einer Bank kaum zu unterscheiden ist. Statt Zahlen lieben wir den Sound, wir freuen uns nicht über satte Börsendeals, sondern über Songs. Und wir reden nicht mit Kunden, sondern mit Musikern, handeln aber trotzdem mit ihnen: Information hier, Veröffentlichung da. So einfach ist das.
Rocco Clein
Rock`nRoll-Auktion
Am 20. September 1976 standen die damals noch recht unbekannten Mannen um Johnny Rotten und Sid Vicious unter anderen mit The Clash und The Damned auf der Bühne des Londoner 100 Club. Zwei Monate danach erschien ihre erste Single Anarchy In The U.K. Ein Vierteljahrhundert später zählen die Sex Pistols heute zu den Pionieren des Punkrock.
Zur Ehrung dieser Zeit startet das britische Auktionshaus Sotheby`s am 20. September eine große Rock`n`Roll-Auktion.
Wer über das nötige Kleingeld verfügt, kann zum Beispiel das Original Anarchy In The U.K.-Shirt von Johnny Rotten ersteigern oder Flyer von diversen Pistols-Auftritten einheimsen. Doch billig wird der Spaß nicht. Für einen Flyer eines abgesagten Konzerts aus dem Jahre 1976 muss der Interessent tief in die Tasche greifen. Geschätzt wurde das Stück auf etwa DM 2500,-. Doch nicht nur Punkrock-Anhänger kommen auf ihre Kosten: Wer schon immer die Wildlederjacke von John Lennon tragen wollte und dafür knapp DM 75.000,- auf den Tresen legen möchte, ist hier richtig. Außerdem im Programm: Klamotten von Madonna, Jimi Hendrix und Elvis Presley.
Einen kleinen Einblick auf die Auktion gibt es hier.
Newsflash
Jetzt ist es amtlich: Ex-Soundgarden Frontmann Chris Cornell ist der neue Sänger von Rage Against The Machine. Die Arbeiten am kommenden Album haben bereits begonnen, Rick Rubin wird produzieren. +++ Scott Shriner, seines Zeichens Ersatzbassist bei Weezer, wurde bei einer Show in Los Angeles von einem “Fan” angegriffen. Verletzt wurde er offenbar nicht, nur seine Brille wurde in Mitleidenschaft gezogen. Über die Gründe des Angriffs wurde nichts bekannt. +++ Linkin Park werden ihre neue Single In The End sowohl als CD, als auch als DVD in die Läden bringen. Während auf der CD einige Live-Stücke als Bonus zu finden sein werden, gibt es auf der DVD ein exklusives Video mit Backstage-Material und Interviews als Extra. +++ Ein wenig sputen muss sich Oasis Sänger Liam Gallagher bei den Aufnahmen zum neuen Album. Bruder Noel gab ihm die Vorgabe, die Stücke der ansonsten fertigen Platte binnen der nächsten zehn Tagen einzusingen. +++ In eine Polizeikontrolle geriet Fun Lovin` Criminals Frontmann Huey Morgen am vergangenen Wochenende im englischen Leeds, als er mit einem Golfbuggy eine stark befahrene Hauptstrasse befuhr. Die Strafe: £40. +++ Frank Black will bei den Aufnahmen zu seinem kommenden Album mit einem kompletten Orchester arbeiten. Sollte dies nicht klappen, will er zumindest ein paar Saxophonisten ins Studio einladen. Erscheinen soll der Nachfolger zu Dog In The Sand im nächsten Frühjahr. +++ Einer der beiden Vergewaltiger, die sich am letzten Wochenende auf dem englischen Reading Festival an einer 16jährigen vergangen haben, sitzt mittlerweile im Knast. Nach dem anderen wird noch gesucht. +++ Ein Upgrade zum lustigen Bundesdance stellte die Süddeutsche Zeitung just fertig. Hier könnt ihr nun auch Guido Westerwelle, Gregor Gysi und Joschka Fischer tanzen lassen.
Magoo für lau
Auf der Insel haben Magoo bis dato einen recht ansehnlichen Status erreicht, der sie unter anderem bereits drei mal in John Peels Radio-Session auf Radio 1 führte. Vergleiche von Sonic Youth bis hin zu den “New Oasis” wurden ebenfalls angestellt. Vor gut drei Wochen erschien hierzulande ihr Drittwerk Realist Week und VISIONS verlost zehn Exemplare des Albums. Wer eines abgreifen möchte, schickt einfach eine Mail an rinke@visions.de. Viel Glück.
Neues von Tom Waits
Zusammen mit Kathleen Brennan hat Waits die Musik zum Theaterstück “Woyzeck” komponiert. Das Stück wird vom dänischen `Betty Nansen Theatre` aufgeführt, das ab Ende November damit auf Tournee gehen wird. Für die genauen Daten checkt einfach die Homepage des Theaters. Die Aufführungen bieten eine erste Möglichkeit, die Waits-Songs zu hören – auch wenn sie nicht von ihm selbst sondern von den Musikern des Theaters gespielt werden. Das Album wird dann aller Voraussicht nach im Frühjahr 2002 auf `Epitaph/Anti` erscheinen.
Embrace exklusiv
Nur auf unserer Seite gibt es vorab den Song “It´s Gonna Take Time” für euch. Wenn ihr hier klickt, kommt ihr auf unsere Embrace-Seite, die euch weiter zum Webwheel leitet. Von dort aus könnt ihr euch auch die restlichen Songs des Albums anhören. Drei Wochen liegen die Songs für euch bereit. Jetzt also Ohren auf und nichts wie ran an die Musik.
Auf den Punkt gekommen
Robb Flynn gibt sich entspannt: “Ich bin wirklich sehr stolz auf `Supercharger`, weil ich glaube, dass es uns dieses Mal so gut wie nie zuvor gelungen ist, ein sehr homogenes Album zu kreieren.” Wenn man weiß, wie zahlreich die Komplikationen bei den Aufnahmen aller Vorgängeralben waren, kann man gut nachvollziehen, dass man im Hause Machine Head froh ist, diesmal ohne jegliche Probleme gearbeitet haben zu können. Die Chemie innerhalb der Band scheint momentan nahezu perfekt: “Wir haben es geschafft, auf einem gemeinsamen Level anzukommen, was unsere Arbeit unglaublich erleichtert. Als wir zum ersten Mal über das Album nachdachten, gingen wir zusammen mexikanisch essen und diskutierten. Am Ende schrieben wir jeder unsere Vorstellungen auf einen Zettel, ohne uns darum zu scheren, was eine Band wie Machine Head normalerweise auf ihrem vierten Album zu tun hat. Das Ergebnis war bei allen prinzipiell dasselbe: Einen Fuß in der Vergangenheit lassen, den anderen ein großes Stück in die Zukunft setzen.” Das bestätigt der Opener “Bulldozer” schon nach wenigen Sekunden: Die Handschrift der alten Bekannten ist zwar deutlich zu erkennen, die Musik klingt allerdings viel kompakter und geschlossener, die Band kommt direkter zum Punkt. Die vermehrt vorhandenen ruhigen, melodiösen Parts bei den großartigen “Only The Names” und “Deafening Silence” sowie die bekannten Slayer-Zitate in “Trephination” und dem Titelsong ergeben eine würzige Mischung, die noch nie so ausgewogen war. “Als wir `Bulldozer` und `White Knuckles Blackout` live spielten, merkten wir an den Reaktionen der Fans, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden.” Ein sehr straight und ungewöhnlich gutgelaunt nach vorne rockendes Stück wie “American High”, das mit einem verschmitzten Grinsen textlich die Jugend des aufmüpfigen Rockers Robb Flynn behandelt (“Mama said dont rock and roll, stay in school, but this is my American High”), hätte es auf den ersten Alben wohl eher nicht gegeben. “Stimmt, auch das ist das Ergebnis unseres Reifeprozesses: Mit so einem Song brechen wir vorsätzlich aus dem typischen Muster aus.” Und die neue Richtung in dem Stück liegt nicht etwa daran, dass hier Schlagzeuger Dave McClain für das Gitarrenriff verantwortlich ist? “Nun, es ist tatsächlich so, dass die anderen Drei stärker als zuvor in das Songwriting involviert waren, sowohl musikalisch als auch textlich. Allerdings habe ich immer als eine Art Filter für ihre Ideen funktioniert, denn ich muss die Sachen schließlich ständig singen.” Der Umstand, dass der Vorgänger The Burning Red bei den Kritikern nach dem eher mäßigen The More Things Change recht euphorische Reaktionen verursachte und viele Rock-DJs heute noch nicht ohne “From This Day” auskommen, führte dann doch zu einem gewissen Erfolgsdruck. “Wir wussten, dass wir mit `The Burning Red` etwas ganz Spezielles geschaffen hatten, freuten uns aber über die Herausforderung, der wir uns dadurch stellen mussten.” Ob Machine Head dieser wirklich gewachsen waren, wird sich sicher erst nach mehrmaligem Hören des Albums zeigen – die Vorzeichen sind jedoch gut.
Michael Mickisch