Gossip
Real Power

Dass Gossip es wieder zusammen versuchen, ist allein ist schon ein Grund zur Freude, gingen Beth Ditto, Hannah Blilie und Nathan Howdeshell doch seit 2016 getrennte Wege. Dittos Solokarriere und ihr Album „Fake Sugar“ liefen zwar enorm erfolgreich, aber in jüngerer Zeit hörte man nur wenig von ihr.

Inzwischen haben die drei Queers aus Arkansas und Washington wieder zusammengefunden: Das neue Album „Real Power“ ist stark an Dittos Disco- und Soul-inspirierte Werke angelehnt, was vor allem bei den Dancefloor-lastigen Songs wie „Edge Of The Sun“ eher an eine neue Soloplatte von Ditto als an ein gemeinsames Gossip-Album denken lässt. Man muss schon genau hinhören, um die Beteiligung von Blilie und Howdeshell richtig mitzubekommen: Im nervösen, treibenden Beat des Titelsongs, der perlenden Wave-Pop-Gitarrenmelodie in „Turn The Card“ oder dem von Kuhglocken angetriebenen „Give It Up For Love“ leben die rebellischen Gossip-Vibes durchaus wieder auf, aber insgesamt entsteht ein Eindruck von angezogener Handbremse statt „Real Power“.

In Songs wie „Act Of God“ oder „Crazy Again“ verbreiten Gossip nostalgisches Motown-Flair, die Rolle der geläuterten Sünderin passt zu Ditto aber weniger gut als die energiegeladene Kämpferin für „all things queer“. Gossip live ist allerdings ein anderes Kaliber: Im Sommer kommt die Band für mehrere Konzerte nach Deutschland.

Das steckt drin: Gloria Gaynor, Donna Summer, Yeah Yeah Yeahs