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    Muse
    The Resistance

    VÖ: 11.09.2009 | Label: Warner Music
    Text:
    6 / 12
    Muse - The Resistance

    Muse gefallen sich in der Pose musikalischer Exzentriker und versteigen sich zunehmend in symphonischen Pomp.

    Geht das „Bigger is better“-Rezept von „The Resistance“ auf? Ist der angehäufte Bombast, das schier unendliche Übereinanderschichten von zahllosen Gitarren, Chören, einem brummenden Bass, drückender Percussion, Streichern, hämmerndem Piano und Synthesizer-Effekten bloße Ohrenschmeichelei? Ist es nur das Werk eines kleinen Mannes, der gerne Brian May, Freddie Mercury, Chopin und Händel in einem wäre? Jein. Vielmehr gehen Muse weiter als sonst. Jonglierte „Black Holes And Revelations“ mit Pomp, Prog und Pop gewagter als seine drei Vorgänger, gibt „The Resistance“ kompositorisch alles. Dabei fängt das Album verhältnismäßig bodenständig mit der Single „Uprising“ an. Sie ist ein Glamrock-Stomper zwischen Blondies „Call Me“ und Marilyn Mansons „The Beautiful People“, vereint mit aufständischen Phrasen („They will not control us/ (…) Rise up and take the power back“). Auch der Titeltrack ist solides Handwerk, voller Melodien zum Sich-wegfegen-Lassen. Doch dann nimmt die Ambivalenz mit „Undisclosed Desires“ ihren Lauf. Mastermind Matthew Bellamy hat eine Art R’n’B-Nummer mit geloopten Streichern, trockenen Synthies und Drumpatterns erdacht, die sich nur durch den Gesang von einer Timbaland-Produktion unterscheidet. Spannend ist das trotzdem nicht. Da hat „United States Of Eurasia“, eine eindeutige Verbeugung vor Queen, mehr Esprit. Hier trifft „We Are The Champions“ auf „Bohemian Rhapsody“ und ein orientalisches Pianomotiv, um am Ende in Chopins „Nocturne In E-Flat“ zu münden. Uff und puh! Aber toll theatralisch. Das Synthie-getränkte „Guiding Light“ trägt in punkto Theatralik leider zu dick auf. Das ist blanker Kitsch, der sich in Brian-May-Soli ergeht. Immerhin folgt mit „Unnatural Selection“ der Höhepunkt. Der Song liebäugelt mit dem großartigen „New Born“ von „Origin Of Symmetry“, bleibt trotz seiner fast sieben Minuten Länge leichtfüßig bis rasant. Wenn in den Hammondorgel-Teppich plötzlich ein schmutziges Gitarrensolo knarzt und die finalen Sekunden gar Metallica vors geistige Auge rufen, ist der Hit perfekt. Aber Perfektion ist eben nicht alles. Und auch wenn da ein moderner Maestro und seine zwei Mitstreiter mit dem Herz bei der Sache waren: Die Seele fehlt. Sie blitzt immer nur kurz auf und wird ansonsten unter einem Berg aus Schönklang und kompositorischem Wahnsinn begraben. Bellamys selbstverliebte „Exogenesis“-Sinfonie, die „The Resistance“ in drei Suiten ausklingen lässt, ist schlichtweg redundant.

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