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    Uncle Ho
    Everything Must Be Destroyed

    VÖ: 07.04.2003 | Label: Columbia/Sony
    Text: Stefan Layh
    8 / 12

    Ein Chamäleon aus Wuppertal vertont seinen eigenen Abschiedsbrief. Nie waren Uncle Ho stilistisch so schwer zu fassen, reich an Farben und Facetten. Hut ab und adieu!

    Kein Zweifel, der vierte Anlauf soll der letzte sein: „Wir haben begonnen, uns zu verlieren. Wir wollen uns. Wir wollen, dass dies unsere letzte Platte ist. Uncle Ho must be destroyed.“ Julian Hanebeck und seine beiden Flankenmänner haben ein Konzept ausgearbeitet, wohl ihr letztes als Band. Am kommenden Silvesterabend plant das Trio abzutreten, und zwar „mit unserer spektakulärsten Show: Let’s roll all our strength into one ball!“ Bereits neun Monate eher werden Uncle Ho ihrem finalen Motto mit „Everything Must Be Destroyed“ aber so was von gerecht! Die künstlerisch engen Ketten der hart gesottenen Crossover-Kapelle hatte man ja längst gesprengt, aber ein Klang-Kaleidoskop wie dieses ließ noch auf sich warten. Als Aperitif reichen die Wuppertaler mit „International Klein Blue 75“ lärmenden Post-HC, „All Must Be Destroyed“ schmeichelt genauso dann den Get Up Kids wie „Open Weave“ nicht nur der Stimme wegen nach Placebo schmeckt. Mit „Talk To The Dead“ wagen Uncle Ho einen kleinen Schritt zum großen Beat und „Single“ könnte sich – Wortwitz hin oder her – als klebrig genug für die Charts erweisen. Besser gefällt das wohl programmatische „There Are Too Many Songs Already“, mit dem sich straight und spreizbeinig die ein oder andere Garage ausfegen ließe. Ihr letztes Hemd ist buntes Flickwerk – und das im positiven Sinne, auch wenn Uncle Ho den roten Faden draußen gelassen haben.

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