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    Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra
    Horses In The Sky

    VÖ: 21.03.2005 | Label: Constellation/Alive
    Text: Daniel Gerhardt
    10 / 12

    Die Brutalität der kleinen Dinge: Das Mt. Zion-Kollektiv hat seinen Polit-Postrock sinnvoll reduziert und entschlackt.

    Wie beschreiben, was schlechterdings unmöglich scheint? Im Falle von „Horses In The Sky“, der vierten Platte von Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra & Tra-La-La Band, sähe das ungefähr so aus: Sie bietet das bisher erdigste Material der Band um Efrim, der ja sonst auch noch Godspeed You! Black Emperor schmeißt. Sie hat sich weit entfernt von der Post-Kammermusik der Mt. Zion-Anfangstage, obwohl immer noch alles voll ist mit Violinen und Celli. Auch ist diesmal kein Chor dabei wie noch auf dem Vorgänger „This Is Our Punk-Rock“. Dafür würde dessen Titel bestens zu „Horses In The Sky“ passen, das sehr wütend, besessen ist; überschattet von einer bedrohlichen Unruhe, die darauf hinzuarbeiten scheint, sich in großem Trara und Tra-La-La zu entladen, dies dann aber doch nur sehr selten in die Tat umsetzt. Weshalb den Hörer beim Genuss der sechs ausladenden Stücke eine gewisse Unbefriedigtheit überfällt, doch das muss so sein, damit die wirklich Kehle zuschnürenden Momente umso heftiger treffen. „They put angels in the electric chair“ lauten die ersten Worte auf dem Album, und gesungen wird meist mit einem eher rudimentären Verständnis von Tonlagen und -höhen. Weil die Welt in Scherben liegt, in die diese Band reintritt. Eine Kriegsplatte, direkt aus den Schützengräben von Montréal. So wunderschön wie ein Gesicht voller Narben.

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