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    The Psychotic Monks
    Pink Colour Surgery

    VÖ: 03.02.2023 | Label: Fat Cat
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 359
    9 / 12
    The Psychotic Monks - Pink Colour Surgery

    The Psychotic Monks aus Paris vernaschen mit ihrem dritten Album mal eben die Londoner Crème de la Crème des Post-Punk rund um den Windmill Pub. Sie geben sich dabei nur halb so überheblich und halten noch weniger von traditionellen Songstrukturen, Refrains oder designierten Frontmännern.

    Um den ewigen Genre-Diskussionen zuvorzukommen, schicken die vier sprechsingenden Instrumentalisten ihre siebenhalbminütige Antwort gleich vorweg: „Post-Post-“ soll mit Zeilen wie „Wipe this self-hating device/ Entirely satisfied“ zwar annährend das Verhältnis zu Körper und Geist in einer „post-romantischen, post-sozialen“ Welt beschreiben, klingt aber wie eine Kernschmelze von Noise, Industrial, Jazz-Drumming und Public Image Ltd. Post-Alles eben. Auch die mäandernden, teils improvisierten Aufbauten erinnern in „Gamble Dangle“ oder „Décors“ an Grenzgänger wie Black Country, New Road und Black Midi. Wo die Londoner mit ihren aktuellen Alben allerdings Richtung Orchester abbiegen, verdrücken sich The Psychotic Monks mit Produzent Daniel Fox von Gilla Band in einen versifften Techno-Schuppen, um etwa in „Crash“ die Synthies zu foltern. Dabei klingen sie sogar tanzbar – oder eben wie ein vergeblicher Versuch der Swans Aphex Twins „Come To Daddy“ zu covern. Mehr als schwer verdaulich und nicht minder genial bis hierhin, nur den alten Trick, den Closer rückwärts abzuspielen, hätten sie sich sparen können. Es war schon die 49 Minuten vorher klar, dass die Pariser weird sind.

    Das steckt drin: Gilla Band, Swans, Throbbing Gristle