Manchmal kann das Leben doch herrlich einfach sein: wer Brot braucht, geht zum Bäcker; wer Durst hat, in die Kneipe – und wer RocknRoll, Garagenpunk und Country in bedrohlicher Schräglage braucht, nimmt das neue Masons-Album.
In 14 Tracks zeigen die Masons nach etlichen Singles und EPs auf ihrem aktuellen Longplayer, dass es nicht mehr als einen Bass, zwei Flying V-Gitarren und eine Drummerin namens Suzy Homewrecker braucht, um zumindest mir die trüben Novembertage zu erhellen. Meine Nachbarin mag das nach tagelanger Dauerbeschallung etwas anders sehen, mir jedenfalls läuft dieses im besten Crypt-Style eingebollerte Album mit seiner herrlich verschrammten Produktion prächtigst rein. Neben grandios-verkloppten Eigenrockern wie Horse und dem wunderschönen Every Word You Say (an alle tätowierten Streetrocker: die hier haben Country verstanden) gibts mit dem händeklappenden 60s Punker Dinah Wants Religion von den Fabs und dem vielzitierten Mama Tried von Merle Haggard zwei handverlesene Coverversionen. Hölle, dieser coole Scheiß hier ist mehr als nur Attitüde gepaart mit Understatement und Sachverstand, diese Scheibe schüttelt! Und zwar genau da, wo man zu vorgerückter Stunde in Unterhose und Lampenschirm auf dem Kopf mit der Whiskeypulle in der Hand zu I Want To Be Good auf dem Tisch tanzt, während jemand anders versucht, mit den Zähnen die Fußleiste von der Wand zu knabbern. Unterleibsrock, das.
weitere Platten
Wichita
VÖ: 21.05.2002
Plymouthrock
VÖ: 01.01.1999