The Elected
Me First

Somit handelt es sich bei The Elected um eine kleine Supergroup, die sich nur zufällig aus den Gastmusikern des Soloprojekts von Blake Sennett, Co-Songwriter der ‚Saddle Creek‘-Popper Rilo Kiley, heraus kristallisierte. Mit den üblichen Assoziationen zu ‚Sub Pop‘ hat „Me First“ nur wenig zu tun: Country heißt die Gangart, was zwar nicht zwangsläufig gleichzusetzen ist mit Langeweile, auf „Me First“ aber gibt es tatsächlich nicht einen mitreißenden Ton zu hören. Die verträumte Atmosphäre lockt zwar zunächst in einen Treibsand aus Pedal Steel, Mundharmonika und dezenten Dosenbeats, schnell aber droht der Hörer zu versinken im Sumpf der Gleichgültigkeit. Die Songs entwicklen kein Eigenleben und Sennetts Stimme entfaltet nur in Begleitung von Azure Rays Orenda Fink bei „Don’t Blow It“ genug Kraft. In den flotteren „Waves (The Time That You’re Awake“) und „Go On“ springt der Funke kurz über, ebenso versprüht das abschließende Folklied „British Columbia“ einen reizvollen Charme. Ansonsten aber packen uns The Elected nur selten da, wo wir es spüren. Sie sind nett, aber belanglos. Vor allem im Vergleich zu den Hauptbands der beteiligten Musiker.