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    Superchunk
    Majesty Shredding

    VÖ: 01.10.2010 | Label: One Four Seven Records/Soulfood
    Text:

    Ihre unaufhaltsame Art, einen Song nach vorn zu spielen, macht ihnen niemand nach. Indierockpowerpop, wie die Welt ihn braucht. Wir haben Superchunk zurück, und die ihre gute Laune.

    Gut, weg waren sie ja offiziell gar nicht, aber der Gedanke konnte einem schon kommen. Spontan mal eine Single oder eine EP in den vergangenen neun Jahren und kein Album – das ist kein Zeichen von aktivem Band-Dasein, sondern von viel Arbeit anderswo. Mit Merge Records leiten immerhin zwei von Superchunk – Sänger Mac McCaughan und Bassistin Laura Ballance – das wichtigste Indielabel unserer Tage.

    Und nun möchte man eigentlich nicht mehr wissen, wo die Band die ganze Zeit gesteckt hat zwischen sporadischen Compilation-Beiträgen, einer EP und einer Singles/Rarities-Collection. Allein mit der neuen Arcade Fire wäre jedes normale Indielabel ja wohl drei Jahre beschäftigt… Umso schöner, dass wir Mac jetzt wieder herzhaft hoch ins Mikro knöseln hören können. Er sieht ja schon aus wie der sympathischste Mann aller Zeiten, und dann wird er zwischendurch noch rot bei Singen. Womit wir schon einen Grund hätten, warum die Welt diesen Indierockpowerpop braucht. Matts Gesang geht direkt ins Ohr, ist poppig, hat aber genau die Art Schlagseite ins Melancholische, die irgendwie schon den guten Indie der 90er definiert und die eine Band wie Alkaline Trio heute auf die Spitze treibt.

    Dann hätten wir da auch: Soli. Das Solo ist in den letzten Jahren beinahe widerlich geworden, vornehmlich, weil Indie-Musiker entweder keine Lust auf eins hatten, sich vielleicht auch gar nicht dazu imstande sahen, oder weil sie es dann vorzogen, so lange auf offensichtlichen Skalen rumzureiten, dass man sich plötzlich Kurt Cobain zurückwünschte, um schnell noch ein paar technisch fragwürdige, dafür zu 100 Prozent fühlbare Soli zu hinterlassen.

    Und hier? Können die Soli manchmal gar nicht lang genug sein und ersetzen im besten Falle den Gesang, um dem Song noch eine zusätzliche Melodie-Facette zu geben. Bei Superchunk kommt das so flüssig, rollend und auch wieder überschwänglich, als hätte es ein so untergründig finsteres Album wie „Foolish“ nie gegeben. Woran es genau liegt, dass Superchunk einen Song anfangen und dann nicht aufgeben, bis er auch die letzte Halbton-Senkung im Akkord, das letzte schneidige Solo und den letzten schönen Schlussgesang aufgebrummt bekommen hat – es muss ihre Motivation sein, den besten Punkrocksong der Welt zu schreiben. Eine schöne Vorstellung. Dass diese Band sich als Punkrockband sähe. Das würde dann auch ihren nicht zu stoppenden Vorwärtsdrang erklären. Die vorerst schönste Indie-Musik 2010. Echt mal.

    Anspieltipps „Digging For Something“ | „Crossed Wires“ | „Learned To Surf“


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    Video: Superchunk – „Digging For Something“

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