Portland ist längst nicht nur prominente Heimat für Indierocker wie The Decemberists und Musiker wie Stephen Malkmus und Kathleen Hanna – es hat sich mit Bands wie Yob, Red Fang und Danava auch zu einer Hochburg für Indie-Metal entwickelt. Aus Portland kommen auch Sons Of Huns, die sich mit Danava Gitarrist (und Sänger) Pete Hughes teilen und den Hang dazu, möglichst viele Noten in ihre Riffs zu packen, um die Songs mit der notwendigen Rasanz aufzuladen, mit der man die Scharen von Mitbewerbern hinter sich lässt. Das war auf ihrem Debüt “Banishment Ritual” (2013) nicht großartig anders, klingt jetzt aber weniger scheppernd und noch besser eingespielt. Sons Of Huns reißen die besten, progressiven Elemente (Bombast, Effekthascherei, Tempowechsel, sich duellierende Gitarren, ausgeklügelte Ideen) von Diamond Head, Priest, Maiden und Thin Lizzy an sich, um sie mit Danzigs düsterem Biker-Rock und einem satten Proto-Metal-Einschlag kollidieren zu lassen. Das ist tollkühn, groovy und wurde von Toshi Kasai (Big Business, Melvins) innerhalb einer Woche mit viel Seele in Szene gesetzt. “While Sleeping Stay Awake” klingt echt, lebendig, altmodisch und alles andere als sauber. Abgesehen von der instrumentalen “Tour de Force” des Power-Trios natürlich – denn das ist über alle Zweifel erhaben. Und wird in “Philosophers Stone” noch etwas Extra-Percussion gebraucht, um dem Song eine weitere Ebene zu geben, dann schaut halt Dale Gott Crover vorbei und besorgt den Sons das, was sie brauchen. Alles richtig gemacht.