Ende der 80er verhalf ihnen noch ein gewisser John Peel zu erstem Erfolg, als er ihre Debüt-EP spielte. Danach wurden Snuff vielseitiger, aber auch angeschlagener. Zwischen 1991 und 1994 aufgelöst, heuerten ihre Mitglieder bei vermeintlich besseren Bands an (Stichwort: Leatherface) oder verstarben. Und regelmäßig gründeten die Verbliebenen um den singenden Drummer Duncan Redmonds neue Projekte, zu deren Repertoire immer auch Snuff-Klassiker zählten. So auch im letzten Jahrzehnt, als es um die Band selbst ruhig war. Hier und da eine EP, ein Best-of oder eine Japan-Tour, und 2009 der Auftritt beim Fest in Gainesville. Das wars. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass Snuff mit “5-4-3-2-1 … Perhaps?” so befreit aufspielen, wie man es selten von einer fast 30 Jahre alten und zehn Jahre verschwundenen Punkband hört. Erwartungen hat schließlich niemand mehr. Das zehnte Album punktet sofort mit den liebenswürdigsten Eigenschaften der Band: Redmonds scheinbar beim Trommeln aus dem Ärmel geschüttelten Sofort-Hits wie “In The Stocks” und “EFL”, intoniert von der souligsten Cockney-Schnauze des Punk. Deren Akustikversionen empfehlen sich übrigens am Ende für den Abspann des nächsten britischen Buddymovies. Neben all den Bläsersätzen, Hammondorgel-Orgien und 90er-Punk-Momenten gibt es aber auch lupenreinen Hardcore, der an ganz früher erinnert. Womit wir bei Fat Mike wären, der es wieder mal als einziger kommen sah. Zum wiederholten Mal holt er Snuff aus der Versenkung auf den Plattenteller und auf die Bühnen vor NOFX. Passt.
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