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    Matmos
    The Civil War

    VÖ: 22.09.2003 | Label: Matador/Zomba
    Text: Jan Bauckhorn
    7 / 12
    Matmos - The Civil War

    Plucker-Elektronik mit Mittelalter-Elementen. Irgendeiner musste es anscheinend ja machen. Das Schlimmste: so richtig furchtbar ist es gar nicht.

    Auch wenn das Ganze letztendlich doch wie ein auf Albumlänge aufgeblasener Insider-Joke klingt, den man irgendwie verpasst hat: nicht nur die grausigen Kettenkarussell-Spielleut à la Subway to Sally/In Extremo oder Industrial-Patheten wie Test Department haben als Kind offensichtlich zu viele Ritterfilme gesehen – auch die Spinner-Elektroniker von Matmos, die schon immer für einen passenden Gegenentwurf zu Egal-was-auch-immer (Hauptsache: anders) gut waren, hielten es für absolut notwendig, sich an Drehleier und ähnlichem zu versündigen. Warum man ihnen nicht zwingenderweise Cholera und Pocken an das Lederwams wünscht, hat mehrere Gründe (von den treudoofen Fotos im Booklet mal abgesehen): erstens wird das Konzept über die Albumlänge massiv aufgeweicht, zweitens gewinnen Matmos dem Ganzen etliche wirklich ebenso unpeinliche wie spannende Momente ab: Zwischen dem „Stars And Stripes Forever“-Thema (als Bastard aus Volksfest und Jean-Jaques Perrey) und dem fast schon DJ Shadow-artigen „The Struggle Against Unreality Begins“ schlingern massenhaft gut zerhackte Beats und bekloppte Moog-Sounds. Genug, um humpeltanzende Waldschrate mit Rollenspieldauerkarte für eine kurze Dreiviertelstunde zu vergessen. Trotzdem, irgendwie nehmen Matmos doch die falschen Drogen. Durchwachsen.

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