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    Jelly Planet
    Yellow Sunshine Explosion

    VÖ: 28.02.2005 | Label: Pirate/Sony
    Text: Armin Linder
    6 / 12

    Krautrock, Noise-Pop und TripHop. Esoterik, Science-Fiction und Hippietum – alles drin und bloß nichts vergessen. Überambitioniert nennt man so etwas wohl.

    Was ist diese Band eigenartig! Das fängt beim Instrumentarium an. Gitarre, Bass und Drums sind oft nur schmückendes Beiwerk auf dem zweiten Album von Jelly Planet. Die Songs gründen sich vielmehr auf Orgel, Mellotron und Glockenspiel oder gleich auf völlig exotische Instrumente wie Sitar oder Theremin. Dazu wird reichlich geflötet wie seit den ollen Jethro Tull nicht mehr. Und die Lyrics drehen sich gerne auch noch um Energie oder andere Übersinnlichkeiten, abgesehen von kleinen Aussetzern Marke “She is a whore, lalalalalalala laah.” Wer jetzt noch nicht in ein dickes Grinsen ausgebrochen ist, findet vielleicht tatsächlich Gefallen an “Yellow Sunshine Explosion”. Denn ein samtweicher fliegender Teppich wie “Bird Song” oder der schrille siebenminütige Jam “Hush” können ein gelangweiltes Rockerherz mit durchaus willkommener Abwechslung beglücken. Erst recht, wenn man dazu im Dunkel hinter verschlossenen Vorhängen kräftig am Räucherstäbchendampf schnuppert. Für manches hier braucht man jedoch ganz starke Nerven. Da gerät es fast schon zur Erleichterung, wenn die Dortmunder in “Running Away” plötzlich klingen wie die nächstbeste Indiepop-Band. Oder wenn man dem Blackmail-angehauchten “Vicious Zoo” anhört, dass Guido Lucas auf dem Produzentensessel saß. Fragt sich, wieso er den Eso-Wahnsinn nicht stoppen oder wenigstens einschränken konnte. Denn so richtig Freude werden an “Yellow Sunshine Explosion” nur jene Leute haben, die barfuß in kunterbunten Gewändern durch den Stadtpark turnen. Und sich für alles Gewöhnliche zu ungewöhnlich finden.

    weitere Platten

    Food

    VÖ: 27.01.2003

    Demo

    VÖ: 01.01.2001