Der Pop-Industrial-Boom in den USA verhalf Gravity Kills zu frühem Ruhm, so daß ihr Debüt auf Anhieb Goldstatus erreichte. Dem Titel nacheifernd, hat man sich auf Perversion” verstärkt um Düsternis bemüht. Dennoch handelt es sich hier keinesfalls um kruden, kranken Industrial-Stoff, sondern vielmehr um melodielastigen Elektro-Metal, wie er zuletzt von Uranium 235 und den Nine Inch Nails zelebriert wurde. Nervtötende Vergleiche mit Letzteren und Schmähungen (Five Inch Nails) wird das Quartett zu Recht ertragen müssen, denn die Musik von Gravity Kills ist der eines Trent Reznor nicht unähnlich. Sieht man darüber hinweg, wechseln sich auf Perversion” gelungene härtere Songs wie das befreiende If” oder das verstört-anklagende Alive” mit getragenen Stücken wie Crashing” ab. In bekannter Manier stehen orchestrale Melodiebögen, die von cleanen Gitarrenwänden angetrieben werden, den pumpenden Drums und Samplefragmenten gegenüber. Die Perfektion dieses Albums kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Rad hier nicht neu erfunden wurde.
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Super Starved
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dto.
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