“Elegische Soundlandschaften mit elfengleichem Gesang” – dies war wohl die meistbemühte Kritikerfloskel beim Goldfrapp-Debüt “Felt Mountain”. Gut zweieinhalb Jahre sind seit diesem Release vergangen, und Alison Goldfrapp und ihr Partner Will Gregory haben in der Zwischenzeit offenbar den Funk entdeckt. Noch immer ist das Soundtrackhafte in einigen Songs vorhanden (z.B. beim Titeltrack), ansonsten wurde das ein oder andere Streicher-Arrangement beherzt gegen einen Sägezahn-Analogsynthie-Bass eingetauscht (besonders bei der ersten Single “Train”, die von daher ein wenig an “Leaving Home” von International Pony erinnert), zudem sind die Beats jetzt um einiges konkreter. Die Entwicklung elektronischer Clubsounds ist an den beiden offensichtlich nicht spurlos vorübergegangen, denn so arg weit weg ist das von Sachen wie Fischerspooner oder Felix Da Housecat nicht mehr – zumindest musikalisch. Aber dann ist da ja immer noch Alison, und die hat eine der besten Stimmen seit Erfindung der Gesangs. Unterm Strich kommt dabei jetzt so etwas heraus wie ein Clubalbum für zu Hause. Oder eine Electro-Platte zum Schwelgen. Oder einfach schlüssiger, smarter, schillernder Pop.
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