Nach ausuferndem Sex mit Country und Seventies-Hardrock sind die Gaza Strippers wieder beim Punk angekommen.
Eins gleich mal vorneweg: Das Cover-Artwork dieser Platte gewinnt jeden Preis und zeigt wieder einmal, dass die Gaza Strippers weit mehr als eine Band mit unreflektierter Haudrauf-Attitüde sind. Diese These untermauern sie auch wieder mit 13 Nummern, die mit Querverweisen auf artverwandte Outlaw-Stile wie Country, Power-Pop, Hardrock und purem RocknRoll nur so um sich werfen. Im Vergleich zum ersten Album Laced Candy kommen die Songs allerdings wesentlich kompakter aus der Hüfte und deuten die Wilderei im Freundesland nur an. Fast ein wenig zu glatt produziert wird ungezügelt durch die Gegend gepunkt, dass es eine wahre Freude ist. Mehr als jemals zuvor erinnern die Gaza Strippers an Frontmann Rick Sims ehemalige Band The Didjits, deren Auflösung seinerzeit ja ein nicht zu unterschätzender Verlust für den Punkrock war. Mit 1000 Watt Confessions hat Sims also die Kurve zurück gekriegt, ohne aus derselben getragen zu werden. Der Opener Outasight funktioniert wie die Ouvertüre zur gesamten Platte. Auf den ersten Hör könnte man glatt in die Versuchung kommen, die Nummer als einen old-fashioned Punkrock-Song der Oberklasse abzuheften. Doch dann gniedelt die Gitarre herrlich ungezügelt im Hintergrund gen Himmel. und man begreift: Die Hellacopters könnten hier ihre Meister gefunden haben. Dieser Eindruck bleibt über die Länge der Platte bestehen. Das Highlight ist definitiv Newburgh Housewives, ein explosiver Punk-Flammenwerfer mit Power-Pop-Zündung. Textlich haut Sims wieder ungezügelt mit der Ironiekeule um sich und macht klar, dass wir es hier nicht mit Newcomern zu tun haben. 1000 Watt Confessions braucht definitiv mehr als einen Hördurchlauf, um seine Größe zu entfalten. Ob man das jedoch als Kritikpunkt wertet, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Bis dahin kann man ja schon mal einstimmen: Praise The Gaza Strippers!
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From The Desk of Dr. Freepill
VÖ: 11.11.2002
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VÖ: 11.11.2002