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    Fehlfarben
    Glücksmaschinen

    VÖ: 12.02.2010 | Label: Tapete/Indigo
    Text: André Bosse
    10 / 12
    Fehlfarben - Glücksmaschinen

    Moses Schneider mal wieder. Wäre interessant gewesen, dabei zu sein, wenn der Produzent mit Peter Hein arbeitet und so Sachen sagt wie: „Peter, sing das bitte noch mal – und sei noch mehr du selber.“

    Aber sicher musste Schneider solche Sachen gar nicht sagen, denn Hein weiß sehr genau, wer er ist: ein Texter für den Widerstand und der Sänger von Fehlfarben. Und die haben das einzig Richtige gemacht und sind zu Schneider ins Studio gegangen. Der kriegt ja immer diesen direkten Klang hin, der am Ende ganz nahe an dem ist, was jede Band will: sie selbst sein. „Glücksmaschinen“ ist das dritte Fehlfarben-Album nach der zweiten langen Pause von 1995 bis 2002. Und es ist das zweitbeste Album der Bandgeschichte. Mindestens, denn vielleicht findet man „Monarchie und Alltag“ ja nur so außergewöhnlich, weil jeder es in den Kanon der wichtigsten deutschen Platten einsortiert. Was hier schön ist: acht Stücke. Das gab es auf einer Rockplatte schon lange nicht mehr; in den Vinylzeiten war das gar nicht unüblich. Auch spielen Fehlfarben endlich wieder druckvoll. Pumpend, fordernd, drohend, feixend – Gang Of Four sind gar nicht weit. Das ist natürlich eine Traumvorlage für Hein. Einen tolleren Refrain als „Eiscreme, Sonnenöl“ (aus „Im Sommer“) hat man lange nicht gehört, „Vielleicht Leute 5“ ist die fällige Abrechung mit dem Facebook-Freunde-Fanatismus, Hein spuckt Gift und Galle: „Oh, wie schön, dass wir das noch sehen/ Oh, wie erhebend, dass wir das noch erleben.“ Und einer geht noch drauf: Erst spielt die Band am Ende vier Minuten lang Disco-Wave-Dub, dann platzt Hein der Kragen: „Respekt? Respekt? Verpiss dich bloß. Ehre? Ehre? Wenn ich so einen Scheißdreck höre. Jetzt hör mir mal zu, du Arsch!“ Wird gemacht, Chef.

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