Eye Flys
Eye Flys
Auf ihrem Debüt “Tub Of Lard” begegneten Eye Flys ihrer eigenen Zerstörungswut mit kleinen Kabinettstückchen, fiesen Harmonien und überraschenden Wendungen. Grob vier Jahre später scheinen sie die Faxen dicke zu haben. Ihre nach der Band benannte zweite Platte massiert Felsen mit Geröll. Durchaus eindrucksvoll, wenn auch mit überschaubaren therapeutischen Handgriffen. Da wird eben gerubbelt und gemahlen, bis jemand blutet.
“Feeding Regression” zu Beginn ist natürlich ein kleiner Hit und gleichermaßen ein rotzfreches Unsane-Rip-Off, doch ihre schönsten Momente umarmen Eye Flys, wenn sie sich wie in “Draining Pus” im Feld zwischen den frühen Melvins, Jesus Lizard und Unsane nicht zwischen Trostlosigkeit, Härte und Abriss entscheiden können. Das erzeugt Spannung.
Geschenkt, dass das Quartett aus Philadelphia dabei gelegentlich wie eine Heavy-Metal-Band wirkt, die gerade in Echtzeit ihre Liebe zum Am-Rep-Noiserock in Stein meißelt. Wenn man ehrlich ist, würde dieser Schmutz viele Metalbands gut kleiden. Diese spröde Kraftmeierei zeichnet auch ein treffendes Stimmungsbild: Endzeitgeist. Ehrenwerte Wut. Ein Auge auf die letzten Züge des Kapitalismus, eins auf die Zerstörung der Spaßgesellschaft. Wenigstens das: Eye Flys schielen dabei nicht.
Das steckt drin: Killdozer, Melvins, Unsane
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