Das Bo
Best of III Alleine

Dass jene nicht die allumfassende Spaßbombe geworden ist, die man nach dem Charterfolg der Solosingle „Türlich, türlich (Sicher, Dicker)“ von 2000 erwarten konnte, liegt wohl vor allem in ein paar fiesen Rückschlägen privater Natur begründet. Das Bo musste Scheiße schlucken, zog sich zwischenzeitlich zurück und fand schließlich einen Weg, alte Stärken und eigenen Style mit ein paar neuen Untertönen in Einklang zu bringen. Zum geläuterten Betroffenheitsrapper ist der Hamburger indes nicht mutiert – die Rhymes haben weiterhin den altvertrauten, zuweilen debilen Witz nebst Straßen-Appeal. Trotzdem geht es hier eine Nuance ernsthafter, ehrlicher und emotionaler zu. „Der Strange von damals, der 2000 in den Charts war“ verzichtet auf derben Klamauk und Bounce-Alarm, hat vieles selbst einspielen lassen, statt zu samplen, und ist, was die Texte anbetrifft, auffällig selbstbezogen. Auf „Alleine – Best Of III“ geht es um Bo, um Rap, um das eigene Ding, das mit dicker Hose durchgezogen werden muss. Nichts Neues, doch man spürt, dass ein echtes Anliegen dahinter steckt. Produziert mit vielen Freunden, hat das Album alles, was HipHop im Jahre 2004 braucht, um zu bestehen: straight reduzierte Beats, schnieke 80er-Electro-Sounds, gewitzte Details, wendige Worte und eine dicke Portion Kopfnicker-Coolness. Das geht von der knackigen Single „Seid ihr bereit für das Bo“ über crispen Electro-Funk („Beau am Mikrofon“) bis hin zum endlos smoothen „Ich hab Rap für dich“. Nur ein richtig dicker Hit, der fehlt.