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    Blood Command
    World Domination

    VÖ: 29.09.2023 | Label: Hassle
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 367
    Vier-Ohren-Test
    Blood Command - World Domination

    Ob das mit der „World Domination“ und Blood Command etwas wird? Die VISIONS-Redaktion ist sich uneins darüber und unterzieht die neue Platte der Norweger einem Vier-Ohren-Test.

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    Die norwegisch-australische Chaos-Koalition Blood Command marodiert wieder durch die Genres, wie es nur wenige können.

    Wer schon von „Praise Armageddonism“ überfordert war, wird auch an „World Domination“ keine große Freude haben. Zu pompösen Fanfaren betritt „The Band With Three Stripes“ die Bühne und ballert direkt mit einem Punk-Hit los, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt: „I’ll be calling the shots, you ignorant fucks!“ Wer da bemängeln möchte, dass Texte auch ausgefeilter sein können, kann sich ja mal mit Bob Dylan beschäftigen.

    Blood Command könnte es nicht weniger jucken, also rasen sie durch prolligen Hardcore, lassen Blastbeats für sich sprechen und lachen sich ins Fäustchen, wenn sie mit „Welcome To The Next Level Above Human“ ohne Vorwarnung mit Jumpstyle-Techno um die Ecke kommen. In „Burn Again“ versucht sich Sängerin Nikki Brumen dann als Rapperin, was ihr weniger gut von der Hand geht als ihr energisches Shouting und die tollen Pop-Songs, die sie inzwischen genauso gut beherrscht. Mit „Decades“ und „Losing Faith“ sind zwei besonders schöne vertreten, die beim genauen Hinhören feine Arrangements offenbaren. Blood Command klingen nach wie vor wie ein musikgewordener Tik-Tok-Stream: unverschämt unterhaltsam. Schlechte Karten, Boomer. Stefan Reuter

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    Blood Command sind eine Mogelpackung, die einem im Hardcore-Pelz schlechten Pop und Techno unterjubelt.

    Es beginnt stark in „The Band With Three Stripes“. Die Mariachi-Bläser, das rasende Schlagzeug, die Gitarren – alles wuchtig und wunderbar. Doch schon in den letzten 16 Sekunden des Openers rutscht das Schlagzeug kurz in einen seltsamen Off-Beat ab, und eine gruselige Erinnerung steigt aus dem Sumpf der Verdrängung empor: War da nicht was mit verstörenden Synthie-Einlagen auf dem okayen Vorgänger „Praise Armageddonism“?

    Man wippt angetan zu Hardcorebrechern wie „Valley Of Hinnom“ oder „Stay Awake“, fragt sich höchstens mal, ob die Texte schon immer so platt und überheblich waren, und wundert sich ein bisschen über die teils poppigen Gesangseinlagen. Dann ertönt die Techno-Interlude „Welcome To The Next Level Above Human“, das sowohl Techno- als auch Hardcore-Liebhaber beleidigen dürfte, und ab da geht es steil bergab mit dieser Platte.

    Blood Command sind eine dieser Bands, denen in ihrer Musik Coolness wichtiger ist als Unverstelltheit und guter Geschmack: „Burn Again“ will HipHop sein, „Decades“ hat dann wieder den scheußlichen „Praise Armageddonism“-Synthiepop im Angebot und allmählich fühlt man sich verarscht vom wirklich guten Opener der Platte. „World Domination“? Eher viel heiße Luft um nichts. Juliane Kehr

    Das steckt drin: Brutus, Iwrestledabearonce, Refused

    weitere Platten

    Praise Armageddonism

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