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    Blood Command
    Praise Armageddonism

    VÖ: 01.07.2022 | Label: Hassle/Membran
    Blood Command - Praise Armageddonism

    Vier-Ohren-Test

    Scheitern als Chance: Ex-Pagan-Sängerin Nikki Brumen und Blood Command haben sich gesucht und gefunden.
    Selten fügt sich jemand so organisch in eine neue Band ein wie die Australierin bei den Norwegern: Das giftige Hardcore-Gekeife mit melodischer Note hatte sie schon im Gepäck, nun entpuppt sie sich zudem als patente Sängerin, die auch mildere Einflüsse der Band wie Blondie gekonnt in einen discoiden Deathpop-Kontext übersetzt. Noch immer herrscht Punkrock-Nacht in den Songs von Blood Command, aber sie werden von Neon-Leuchtreklamen auf die Tanzfläche gelockt. Wo es poppt, poppt es ordentlich, etwa in „The End Is Her“, einer Liebesheirat von Bubblegum-Pop und Deathpunk, die Brumen im Refrain herausragend auf die gute Seite zieht. Das exzellent bei At The Drive-In abgepauste „Everything You Love Will Burn“ dagegen brennt einem in nicht mal 90 Sekunden im Hardcore-Sturm die oberste Hautschicht weg. Circa zwischen diesen Polen passiert „Praise Armageddonism“, zuckt „Nuns, Guns & Cowboys“ erst explosiv und neigt im Refrain dann der Melancholie von Bands wie White Lung zu. Und „A Questionable Taste In Friends“ ist nur das offensichtlichste Beispiel dafür, wie explizit diese heißkalte Punk-Fusion mit 80er-Infekt auf den Dancefloor drängt. Mit Erfolg.

    9/12 Dennis Drögemüller

    „Praise Armageddonism“ ist ein mutwilliger Dorn im Gehörgang von Post-Pubertären und anderen Langweilern.
    Das hat das Album gemeinsam mit der sorgsam kuratierten Auswahl an musikalischen Albernheiten, mit der die Lieblings-Zeltnachbarn auf so ziemlich jedem Festival im Stande sind, den gesamten Campingplatz von ihrer Tabu- und Schamlosigkeit zu überzeugen. Von einer vergleichbaren Art von Humor jedenfalls zeugt „Saturday City“, das mit Synthies von der Eurodance-Party und textlichen Hochleistungen aus dem Pop-Plattitüden-Generator („And I just wanted you to know/ That I will never let you go“) aufwartet. Natürlich ist das alles mit einem Augenzwinkern versehen, was den Song nur kein bisschen erträglicher macht – und die versuchte Cleverness von selbstironischem Pop wie Katy Perrys „Chained To The Rhythm“ obendrein kaum überbietet. Nikki Brumens schönste Rotzstimme, ein Saxofonsolo, Samples und Refrains, von denen Pop-Punk-Allergiker nicht mehr als einen anaphylaktischen Schock zu erwarten haben, werden auf „Praise Armageddonism“ im ADHS-Tempo eines besonders nervigen TikTok-Videos zum Besten gegeben – denn eins ist klar: Blood Command wollen alles, nur nicht für gewöhnlich gehalten werden. Aber was gibt es eigentlich Gewöhnlicheres als das?
    4/12 Anke Hügler

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