Be Your Own Pet
Mommy

White hatte sich 2021 Be Your Own Pet (inaktiv seit 2008) als Support für einige seiner Shows gewünscht. Da Ben Swank, der Mann von Frontfrau Jemina Pearl, Mitbegründer von Whites Label Third Man ist, dürfte die Anfrage schnell durchgestellt worden sein. Der Funke in der Bandchemie springt bei diesen Konzerten erneut über und zwei Jahre später vereint „Mommy“ elf neue Songs, die sich auf der Bühne fantastisch machen.

Der Opener „Worship The Whip“ strotzt nur so vor Spinnerette– und Juliette & The Licks-Vibes. Diese Energie kann das Quartett über weite Strecken des Albums aufrechterhalten. Die Themen sind wie schon auf den ersten beiden Platten deutlich feministisch koloriert, klug reflektiert und nach wie vor aktuell. „I’m not your victim, I’m my own person/ I’m not some casualty, I set myself free“, sägt Pearls Stimme durch „Hand Grenade“ am Rande des Übersteuerns. „Pleasure Seeker“ erinnert kurz zuvor an jenes verruchte Spiel mit Melodien, wie es The Kills erfolgreich spielen. Etwas zu durchdringend gerät „Big Trouble“, in dem Gitarre und Gesang unisono um die Vormachtstellung kämpfen.

Am Ende sind es das ruhige „Drive“ und das verträumte „Teenage Heaven“, in denen die kernige Garage-Rock-Energie aus der ersten Hälfte des Albums ausblutet. Schade, will man doch eigentlich nicht schon wieder zur Ruhe kommen, nachdem Be Your Own Pet gerade erst zurück sind.

Das steckt drin: Juliette & The Licks, The Kills, Spinnerette