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    The White Stripes
    Get Behind Me Satan

    VÖ: 06.06.2005 | Label: XL Recordings/Beggars/Indigo
    Text:
    8 / 12
    The White Stripes - Get Behind Me Satan

    Das Warten ist vorbei, das Bewerten beginnt. Meg und Jack scheren sich nicht um Fan-Bedürfnisse und machen eine Platte, die stark beginnt und dann ausfranst.

    Am Anfang steht wieder Megs Bassdrum, aber sie ist nicht alleine. Jack ist auch schon da und spielt ein lupenreines, trockenes Rockriff, bevor er für die Strophe von „Blue Orchid“ zum Falsetto greift. Prince wird diese Single lieben, André 3000 von OutKast auch. Offen bleibt, was die weißen Indie-Kids damit anfangen können, die auf den „Seven Nation Army“-Nachfolger gewartet haben. Aber das ist nicht das Problem der White Stripes, die mit „Get Behind Me Satan“ unbeirrt vom Erfolg des Vorgängers ihren Weg weitergehen. Meg und Jack White erfüllen keine Erwartungen. Sie wollen Begehrlichkeiten schaffen. Was bei „Elephant“ funktionierte, weil die Rockwelt nach so viel cooler Authentizität dürstete, dürfte zwei Jahre später schwerer werden. Heute suhlt man sich in den Achtzigern, und die alten, von den White Stripes hochgejazzten Blues- und Rockplatten sind wieder in den Grabbelkisten verschwunden. Das Schöne ist, dass man sich nun mal in Ruhe dem eigentlichen Wert des Duos widmen kann. Was können die White Stripes wirklich? Na, Songs schreiben zum Beispiel, denn die Platte geht gut los. „Forever For Her (Is Over For Me)“ ist großartig komponiert, „My Doorbell“ – sicher ein größerer Hit als „Blue Orchid“ – und „The Denial Tiwst“ klingen wie vergessene Hitsingles aus den Sechzigern. Auch der zurückgelehnte Folkversuch von „As Ugly As I Seem“ funktioniert, und zwar vor allem, weil Jacks Stimme herrlich zerbrechlich klingt. Das kann er. Viel besser, als den coolen Blues-Shouter mit Schnurrbart und Mexikanerhut zu spielen. Diesem neuen Stil verfällt er zusehends in der zweiten Hälfte der Platte, und schon verlieren die satanischen Verse schnell an Fokus und Brillanz. Jack White mag sich als Freak gefallen, aber – schwupps – bist du in der Zappa-Falle und machst Musik für Altrocker mit zu großem Marihuana-Vorrat. Der Trauerzug „I’m Lonely (But I Ain’t That Lonely Yet)“ lässt einen dann auch etwas traurig zurück. Zum einen, weil Jack White so herzzereißend singt. Aber auch, weil eine Platte vorbei ist, auf die wir sehnsüchtig gewartet haben und die dann doch nicht alles an Bord hat, was auf dem Wunschzettel stand. Rot und weiß sind ihre Farben, aber Santa Claus sind sie nicht.

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