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    Blonde Redhead
    Misery Is A Butterfly

    VÖ: 29.02.2004 | Label: Beggars/Indigo
    Text: Mark Lederer
    7 / 12

    Einst als Kunstband gelobt, die mit exzentrischen Mitteln Wellen und Beulen in ihren Sound schlug, vollführen Blonde Redhead nun eine Vollbremsung im Pop-Eintopf.

    Gegen den unruhig flüsternden Indierock „In An Expression Of The Inexpressible“ (1999) und „Melody Of Certain Damaged Lemons“ (2000) ist „Misery Is A Butterfly“ reinstes Baldrian. Narkotisiert wird der Hörer gleich zu Beginn: „Elephant Woman“ ergießt sich mit seiner Streicher-verhangenen Stimmung wie eine Dusche Liebesperlen übers Gemüt. Dazu säuselt und stöhnt Kazu Makino in perfekter Martina Topley Bird-Manier, bevor der starre 80er-Pop-Beat an ein naiv kletterndes Kinderklavier-Solo geklemmt wird. Amedeo, der Gitarre spielende Zwillingsbruder von Keyboarder und Gelegenheits-Drummer Simone Pace, macht mit seinem Gesang im darauf folgenden Lied „Messenger“ alles nur noch viel schlimmer. Es gibt wohl niemanden im aktuellen Musikgeschäft, dessen Stimme so sehr an die von Grandaddys Jason Lytle erinnert und ebenso dessen bittersüße Wirkung erzielen kann. Hier jedoch, zu der so unglaublich frustigen, banalen und gleichförmigen Dreitonharmonie, passt ihr Flehen, Jammern und Schluchzen leider nur allzu gut. Wenn eine Platte auf ihrer Strecke immer mehr zur Geduldsprobe denn zum musikalischen Erlebnis wird und das Ganze auch noch von einer Gruppe kommt, die einmal als US-Indie-Hoffnung gehandelt wurde, dann zeigt sich, wie zerstörerisch die zunächst schöne, jedoch oberflächliche Wirkung von Pop sein kann.

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