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    Blonde Redhead
    Sit Down For Dinner

    VÖ: 29.09.2023 | Label: Section 1
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 367
    Blonde Redhead - Sit Down For Dinner

    Zeit für ein Album der Jubiläen: Die zehnte Platte im 30. Bandjahr von Blonde Redhead bringt radikale Zärtlichkeit gegen das Alleinsein in Stellung. Der verwundene Artrock der Band macht die Situation komplizierter.

    Im autobiografischen „Das Jahr magischen Denkens“ beschreibt die Autorin Joan Didion den plötzlichen Tod ihres Mannes am Esstisch. Die Tragödie macht Kazu Makino von Blonde Redhead nachdenklich: Die Sängerin vermisst 2020 das Abendessen mit ihren Eltern in Japan und verarbeitet die Sehnsucht auf „Sit Down For Dinner“, das von schwerer Süße und undurchsichtigen Soundebenen durchdrungen ist.

    Blonde Redhead heben sich damit gleich vom sperrigen, düsteren Vorgänger „Barragán“ von 2014 ab, der sich mit seiner Unzugänglichkeit nur wenige Freunde machte. Neun Jahre später sind Blonde Redhead zwar noch immer nicht radiotauglich, die Ausflüge in vielschichtigen Dreampop auf „Sit Down For Dinner“ bieten allerdings eine immense Anziehungskraft. Gitarren brodeln subtil im Hintergrund, während Synthesizer und Klaviere sich sanft und überlegt übereinanderschichten und mit pointiertem Hall wie Schokolade zergehen.

    Dabei hilft es, dass Blonde Redhead sich neben ihrer Experimentierfreude mit Drumcomputern und shoegazigen Sounds auch beim Songwriting selbst anstacheln und einige der besten Melodien ihrer Diskografie geschrieben haben. Mit solch einem dichten, introspektiven und letztendlich befreienden Werk ist man am Ende zwar womöglich noch immer allein, dafür aber weniger einsam.

    Das steckt drin: Beach House, Sparklehorse, Yo La Tengo

    weitere Platten

    Masculin Féminin

    VÖ: 30.09.2016

    Barragán

    VÖ: 02.09.2014

    Penny Sparkle

    VÖ: 10.09.2010

    23

    VÖ: 13.04.2007

    Misery Is A Butterfly

    VÖ: 29.02.2004