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    Metallica
    St. Anger

    VÖ: 05.06.2003 | Label: Mercury/Universal
    Text:
    Metallica - St. Anger

    Weder retro noch anbiedernd, nicht halbstark oder kalkuliert. Und auch kein Metal. Das ist ernsthaft großartige, progressive, harte Musik.

    Einen Psychiater hatten sie im Studio, Süchte haben sie besiegt und einer musste gehen, damit sie den direkten Weg wiederfinden. Ist es nicht absurd, dass das Opfer für die Freiheit Metallicas ausgerechnet der Mann ist, der immer nur genau das wollte? Jason Newsted wird zurecht weinen, wenn er hört, dass die verloren geglaubten Söhne so kompromisslos zu Werke gehen, wie das zuletzt bei ihrem hingekotzten Thrash-Debüt „Kill ‚Em All“ der Fall war. Und dabei völlig anders klingen. Ein undefinierbarer Sound zwischen Garage, Metal, Rock, Industrial und Hardcore-Mittelfinger-Attitüde wächst aus schmutzigen Gitarren, einem hochmotiviertem Sänger und einem Drummer, der völlig anders und schneller und besser als je zuvor spielt. Songs kann man aus diesem rau produzierten Ohrenterror nicht hervorheben, denn die unvorhersehbaren Arrangements sind mit unzählbaren Rhythmen und Riffs sowie epischer Länge so zäh wie rohes Fleisch. „St. Anger“ ist noch polarisierender als „Load“ und „Reload“, denn dieses Mal werden sowohl die in den 80ern Hängengebliebenen als auch die „Frisösen Else Matters“-Fraktion kotzen. Weil sie das erste Mal wirklich überfordert sind von ihrer Band. Das hier ist mehr als die hingerotzte Platte, die viele gern sehen wollen. Metallica haben aus Erfahrung und beispielhaft konsequenter Kreativität neue Musik in Form eines progressiven, in sich perfekten, harten Albums geschaffen. Vielleicht wäre „The Unnamed Feeling“ doch der passendere Titelsong gewesen. Und ja: Diese Qualität würde man auch erkennen, wenn es eine Newcomerband wäre. Denn das hier lebt, das pulsiert, das ist echt, das regt auf, das ist sogar Popkultur. Auch wenn sie nie mehr ein cooles Albumcover hinbekommen werden, die volle Punktzahl für Metallica gibt es nur nicht, weil ungewiss ist, ob sie das live reproduzieren können. Fest aber steht: Alles geht bei einer Band, die nun ihrer Zeit wieder voraus ist. „Open mind for a different view, and nothing else matters.“ Jetzt können sie sich auflösen.

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