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    The Robocop Kraus
    Smile

    VÖ: 14.04.2023 | Label: Tapete/Indigo
    Text: Ulf Imwiehe / Florian Schneider | Erschienen in: VISIONS Nr. 361
    Vier-Ohren-Test
    The Robocop Kraus - Smile

    Robocop Kraus geben nach 15 Jahren Albumpause mit „Smile“ ihr Comeback. In der Redaktion ist man geteilter Meinung darüber, ob die Platte gelungen ist.

    Zugänglicher, aber kein bisschen netter: Robocop Kraus legen ihre Essenz frei.

    Wer gehört werden will, muss schreien, scheppern und Radau schlagen? Klar, kann man machen. Immerhin haben Robocop Kraus seit ihrer Gründung 1998 den Alarm zu einer kantigen Kunstform umgewidmet und in eine Erfolgsformel gegossen. Deswegen überrascht „Smile“, ihr seit 15 Jahren erstes Album, zunächst auch so sehr. Denn der Titel ist hier keineswegs (nur) ironisch gemeint. Stattdessen weht ein Hauch von Freude und Lebendigkeit mit einer Unverstelltheit durch die 13 Songs, die zunächst die Pointe missen lässt. Würden nicht Titel wie das leicht angesoffen-prollige „Cradle Of Filth“ oder der Bouncer „Giant Of Love“ dieses für diese einst so schrille Band bemerkenswert zugängliche Album gegen den Strich bürsten, man wähnte sich unter einer musikalischen Schmusedecke geborgen. Kontextuell betrachtet wohlgemerkt. Die Essenz einer der besten Livebands Deutschlands war nämlich schon immer die sämig unterfütterte Hookline. Hier liegt er erstmals frei, der melodische Wesenskern dieser Band und beweist eine kompositorische Klasse, die bislang ein wenig unter den Sirenen, Raketen und dem Noise des Robocop-Kraus-Spektakels verborgen lag. Ulf Imwiehe

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    Sitzengeblieben: The Robocop Kraus gehen nach wie vor in die Klasse von 2005.

    2005, als Bands wie Franz Ferdinand, Bloc Party und Maximo Park den Ton im Indierock angaben, haben auch die Franken ihr bestes Album veröffentlicht: „They Think They Are The Robocop Kraus“ brachte den hüftsteifen Deutschen etwas englische Zackigkeit bei. Auch Epitaph war davon angetan, mit „Blunders & Mistakes“ folgte allerdings bislang nur ein weiteres, eher schwachbrüstiges Album. Seitdem feilten The Robocop Kraus mal mehr, mal weniger intensiv daran, ihren Ruf als hervorragende Liveband zu verteidigen. Der starke deutsche Akzent von Sänger Thomas Lang ist über die Jahre allerdings eher noch stärker geworden, „Innocent Fun“ klingt fast so hölzern wie das Englisch von Thomas Meinecke, allerdings ohne die textliche Tiefe des FSK-Frontmanns zu erreichen. Das kann man trotzdem charmant finden, weniger angenehm ist allerdings, dass The Robocop Kraus mit zunehmendem Alter ihre Ecken und Kanten eingebüßt haben. Dabei heißt es doch eigentlich, dass sich Macken mit den Jahren eher noch verstärken. So ist „Smile“ eher ein Fall von „Nicht so laut, die Kinder schlafen schon“. Wer sollte es den Franken verdenken, aber hätte es nicht auch gereicht, einfach weiter Konzerte zu spielen, bis die Knochen nicht mehr mitmachen? Florian Schneider

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    Das steckt drin: Franz Ferdinand, The Make Up, Die Sterne

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