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    Rancid
    Rancid

    VÖ: 24.07.2000 | Label: Hellcat/Epitaph/Connected
    Text: Ingo Neumayer
    Rancid - Rancid

    Tut Wut gut?

    Rancid müssen sich und der Welt offensichtlich beweisen, dass sie „still strictly punk“ sind. Wer würde angesichts eines solchen Albums daran zweifeln? allgemeinen und gerufene Geister im besonderen gemunkelt: Rancid wären pissed bis zum Anschlag und hätten die Faxen mächtig dicke – fragt sich nur von was? Über die schleichende Entpunkisierung des Publikums? Darüber kann man sich doch nicht wirklich beschweren, wenn man (siehe beispielsweise das 98er Bizarre) mit Mitklatsch-Animationen sein Schaffen selbst zum Party-Soundtrack degradiert. Und dass das letzte Album „Life Won’t Wait“ mit seinen offensiven Ausfransungseskapaden in Richtung Pop, Dub und Reggae der Band nun schwer im Magen liegt, will ich auch nicht so recht glauben. Nun ja, von Motivationsmutmaßungen zurück zur Platte, die ganz so crass unhörbar dann doch nicht geraten ist. Rancid blättern in ihrer eigenen Historie einfach zurück zu den Ursprüngen und geben dieser Platte genau wie dem 93er Debüt anstatt eines Namens ein Pfund Wut, Rotz und Attitüde mit auf den Weg. Nicht dass es den letzten Releases daran gemangelt hätte, die konsequente Ballung ist es, die hier überrascht: Massentaugliche und entspanntere Floorfiller vom „Time Bomb“-Kaliber sucht man hier – wie spaßige Ska-Anklänge allgemein – vergeblich, stattdessen werden ohne Luft zu holen 22 im Schnitt nicht einmal zwei Minuten lange Songs heruntergeholzt. Oft landen Rancid dabei bei stupide herausgekotzten Slogan-Nihilismen der Marke Discharge und ersetzen 2-Tone durch 2 Chord plus Nullmelodien, andererseits fällt es aber trotz des rauheren Anstrichs nicht schwer, die Brücke zu schnellen, gröhlseligen und R’n’R-lastigen Streetpunk-Hhymnen zu schlagen, die ja auch immer Teil der Band waren. Ob 35-sekündige Hatecore-Knaller („Don Giovanni“), Uptempo-Slapstick-Roller, die – tötet mich – in andere Form auch von den Mad Caddies stammen könnten („Blackhawk Down“), oder Rancid-Vertrautes („Let Me Go“) – die Berkeley-Punks haben abermals ein überzeugendes Album gemacht. Nur dass man hier vielleicht etwas mehr Zeit investieren muss, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen.

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